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1. Geschichte des Mittelalters - S. 109

1884 - Leipzig : Teubner
Albrechts hat er sicherlich mit Freuden begrt; der kurz oder lang wre voraussichtlich auch zwischen ihm und Alb recht der Kampf entbrannt. In sterreich kannte man die wahre Gesinnung Peters genau und trug kein Bedenken, ihn der Mitschuld aualbrechts Ermordung anzuklagen. Ottokar von St ei er nennt sein Wirken geradezu ein teuflisches; er lt Luciser, den Gott des Bsen, den Teufeln, die ihm allzuwenig Unheil unter den Christen anstiften, drohen, er werde ihnen den psaffen, der zu Mayutz pischols ist" zum Obersten setzen; in kurzer Zeit werde er mehr Bses an-stiften, als alle Teufel zusammen.1) Peters und seiner Mitkurfrsten Vor-teil gebot, die deutfche Krone nicht wieder an einen Fürsten ans dem mchtigen Habsburgischen Hanse kommen zu lassen, sondern abermals einem kleinen Fürsten zu bertragen, der die durch Albrecht schwer bedrohte Selbstndig-keit der groen und kleinen Herren Deutschlands nicht von neuem gefhrden konnte. Seinem hohen staatsmnnischen Geschick, das ihn schon als Kanzler in Bhmen auszeichnete, ist es auch gelungen, auf Geschlechter hinaus die deutsche Krone dem Hanse Habsburg zu entziehen und dadurch die gesrchtete Erblichkeit der kniglichen Wrde fr mehr als hundert Jahre zu hintertreiben. Groe Gefahr drohte damals Deutschland von der Habgier Philip psiv., der die herrenlose Krone gern fr fein Haus gewonnen htte. Man hat lange an dem Ernst der franzsischen Bewerbungen gezweifelt, doch mit Unrecht. In Frankreich wurde damals der Gedanke einer franzsischen Universalherr-schast auf das lebhafteste errtert. Zeugnis dafr sind die publizistischen Arbeiten des Advokaten Pierre Dubois von Coutances, die den Beruf Frankreichs zur Fhrerschaft in Europa betonen und die absolutistischen Plne Philipps Iv. zu rechtfertigen bestimmt waren. Schon ums Jahr 1300 hat er in einer Denkschrift dem Könige geraten, alle europischen Staaten unter franzsische Herrschaft zu bringen: der Papst msse gegen ein Jahrgeld zum Verzicht auf seine weltliche Herrschast bewogen, das morgen-lndifche Reich durch Verheiratung Karls von Valois mit Katharina von Courtenay, der Erbin des lateinischen Kaisertums, zum srauzsischen Lehen gemacht, die Lombardei erobert und das deutsche Reich durch Vertrge zur Anerkennung gentigt werden; Aragomen, Sieilien und England sollten aus ppstlichen Lehen solche der franzsischen Krone werden/) Philipp verhielt sich diesen Plnen gegenber keineswegs ablehnend, wie die That-fachen selbst lehren. Das Papsttum wurde durch ihn französisch, Karl von Valois, der Gatte Katharinas, wirkte in Deutschland fr sich durch Bndnisse und Fhrgelder.^ Die Gelegenheit, einen weiteren Schritt zum Ziele zu thun, schien sich mit der Thronerledigung in Deutschland zu bieten. Dubois riet damals seinem Könige, selbst als Bewerber um die deutsche Krone aufzutreten und, falls die Kurfrsten sich widersetzten, deren Wahlrecht durch den Papst ausheben und von ihm sich zum Könige ernennen Reimchr.kap 795. berpeter v.aspelt vgl.heidemann, Zur Geschichte und Politik Meters v. Aspeltin Forsch. Ix, 259 flg und seine Biographie Petersberl. 1875.) 2) Vgl. Boutaric, La France sous Philippe le Bei (Paris 1861) 411. 3) S. Boutaric, a. a. 0. 413. Er nennt als Pensionenempfnger auf Grund der im Tresor des chartes befindlichen Urkunden die Bischfe von Verduu. Lttich und Metz, den Erzbischof von Kln, den Herzog von Brabant, die Grafen von Luxemburg, von Hennegau, Namur, Holland, Savoyen, den Dauphin von Bienne et une infinite de seigneurs moins puissants."
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