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1. Geschichte des Mittelalters - S. 122

1884 - Leipzig : Teubner
_ 122 _ vocatis, Herr von Vercelli, und Antonio de Fiffiraga, Herr von Lodi, erschienen mit ritterlichem Gefolge im Lager des Knigs, ebenso berbrachten Gesandte von Chieri, Valeuza, Cafale, Verona die Huldigungen ihrer Städte. Auch Dante fand sich ein/) um seinen Arrigo auf seinem Sieges-zuge zu begleiten. Die M arkgrafen vonsaluzzo und Montferrat, die sich zur Huldigung erboten, wurden abgewiesen, der erstere aus Rcksicht auf Robert von Neapel, dessen Lehnsmann er war, der letztere, weil ihm Montferrat bestritten wurdet) Gem seiner Absicht, die Parteien zu vershnen, fhrte er die Verbannten berall in die Städte zurck und setzte Reichsstatthalter ein, die den Frieden aufrecht erhalten und die Rechte des Knigs wahren sollten, so in Chieri und Asti.) In letztgenannter Stadt weilte er vier Wochen, empfing die Gesandten mehrerer Städte der Lombardei und Tusciens und lie sich mit reichen Geschenken huldigen. Sein Schwager, Graf Amadeus von Savoyen, der sich in Susa dem Heere angeschlossen hatte, erntete hier den Lohn seiner Bereitwilligkeit durch Erhebung in den Frstenstand (24. November)^) Tags darauf wurde dem Markgrafen von Montferrat die bestrittene Markgrafschast zugesprochen, der sich nun verpflichtete, dem König auf ein Jahr mit hundert Reitern auf eigne Kosten zu dienend) Am 12. Dezember brach Heinrich nach Mailand auf, wo er, der Casale, Vercelli und Novara kommend, am 23. Dezember 1310 seinen Einzug hielt.5) In seinem Gefolge befand sich Matteo Vis-conti, der, von Guido della Torre, dem mchtigen Parteihaupt der Wel-sen, aus der Herrschaft vertrieben, inasti sich dem Könige zu Fen geworfen hatte und nun von ihm die Rckfhrung und Wiederherstellung feiner Macht erhoffte. Guido wagte nicht, bewaffneten Widerstand zu leisten. Nach kurzen Unterhandlungen erklrte er sich am 24. Dezember bereit, feine Herr-fchaft aufzugeben und unter Vermittlung Heinrichs sich mit seinem Gegner zu vergleichend) Am zweiten Weihnachtsfeiertage erfolgte im groen Sale des Palazzo del Commune in Anwesenheit geistlicher und weltlicher Groen und mehrerer Rechtsgelehrter die feierliche Vershnung unter reichlichen Thrnen und eidlichen Versprechungen, an deren Aufrichtigkeit vielleicht nur Heinrich glaubte.7) Zwei Tage spter versammelte sich alles Volk von Mailand auf dem Platze vor dem Minoritenkloster. Nachdem Heinrich auf dem fr ihn errichteten Throne, Guido und Matteo zu seinen Fen Platz genommen hatten, verkndigte ein Rechtsgelehrter, wie Hein-rich nach Italien gekommen sei Frieden zu stiften ohne Ansehung der Partei und wie er auch in Mailand die Gegner vershnt habe, worauf die Vor-steher der Stadt dem Könige den Treueid leisteten.8) Die Krnung mit der l) Doch ist zweifelhaft, ob Dante den König in Lausanne, Turin, Asti oder Mailand aufsuchte Wegele 229, A. 3. Er selbst schreibt darber: Nam et ego qui scribo tarn pro me quam pro aliis, veluti decet imperatoriam maiestatem, benignissimum vidi, et clementissimum te audivi, quam pedes tuos manus meae tractarunt et labia mea debitum peraolverunt._ Tunc exultavit m me spiritus meus et tacitus dixi mecum: Ecce agnus Dei, ecce qui abstulit pec- cata mundi!" Fraticelli, 0p. min. Iii, 2, 234. 2) Nicol. Botr. 71 3) Urk. Dnniges, Acta I, 3. Bhmer, Reg. Heinr. no. 338. 4) Bhmer a. a. O. no. 339. Dnniges, Acta I, 4, 5. 5) Nie. Botr. 76flg. Joh de Cermen Muratori Ix, 1236). Alb. Musa.i, 10 (Nur. X, 337). Gesta Baldew. Ii. 10 (1. c.213) 6)Dn- niges, Acta I, 20, no. 18. 7) Bhmer, Reg. Heinr., no 349 Nie Botr. 77. Am 27. Dezember erfolgten weitere Vershnungen. Dnniges, Acta I, 21 flg. 8) Don niges, Acta I, 23, no. 26. Bonaini I, 112, no. 79.
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