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1. Geschichte des Mittelalters - S. 156

1884 - Leipzig : Teubner
156 - der Vorschlag einer gemeinsamen Regierung um so weniger Anklang, als die von der Kurie gehegte Anschauung, da infolge der Doppelwahl keiner als rechtmig erwhlter König zu betrachten sei, auch in Deutschland iu kur-frstlichen Kreisen Anhnger gefunden hatte.1) Daher schlo Ludwig am 7. Januar 1326 zu Ulm, in Anwesenheit Leopolds,^) der seit dem fr Habsburg so vorteilhaften Mnchner Vertrag sich Ludwig genhert hatte, mit Friedrich einen neuen Vergleich, der erst durch die neuerdings erfolgte Auffindung der Gegenurkunde Friedrichs in seiner eigentlichen Bedeutung erkannt worden ist. Ludwig erklrte sich nmlich bereit, um des Friedens der Christenheit willen zu Gunsten Friedrichs dem rmischen Reiche zu entsagen und fr die Anerfemtifitg des Verzichtes zu wirken, vorausgesetzt, da der Papst das Abkommen besttige, es sei mit der Fürsten Willen oder ohne ihren Willen".3) Aus der zunchst geheimgehaltenen Gegenurkunde Friedrichs nun erfahren wir, da der Verzicht Ludwigs nur dann Giltig-keit haben sollte, wenn die ppstliche Besttigung fr Friedrichs Knigtum bis zum St. Jakobstag (25. Juli 1326) eintreffe. Sei bis zum Ablauf dieser Frist die Anerkennung des Papstes nicht erfolgt, so sollten die frheren Vertrge (der die gemeinsame Regierung) wieder Geltung haben und Fried-rich samt seinen Brdern verbunden sein, ihrem Abkommen Achtung zu ver-schaffen/) Die nchste Folge der Ulmer Vertrge war der endgiltige Bruch Leopolds mit der bisher von ihm verfolgten ppstlich-franzsischen Politik. Friedrich bernahm es, seinen Brdern die 30 000 Mark Silbers zu zahlen, welche ihnen Karl von Frankreich fr den Fall seiner eignen Wahl als Lohn ihrer Untersttzung versprochen hotte.5) Es war ein schwerer Schlag vgl. Preger a. a. O. 122 und die Auszge aus ppstlichen Briefen ibid.p. 188, no. 260. 9ta<$) Villani Ix, c. 316 fand eine solche Versammlung in der Oktave vor Weihnachten (18.24. Dezbr.) statt. l) Der Pfalzgraf Adolf bei Rhein sein Vater Rudolf war am 13. August 1319 gestorben vergiebt am 14. Oktbr. 1325 ein erledigtes Reichslehen auctoritate et iure nobia ab Imperio in hac parte dum vacat competentibus". Kurz p. 497. 2) Kopp V, 2,204, A. 2. Er bezieht auf diese Zusammenkunft die Notiz des Job. Vitodur. 75: Multa quoque colloquia inter Fridericum et Ludewicum tractantur praesente Leopolde. Post illa vero pacta et colloquia uterque sibi nomen regale ascripsit et sigillo regio utebatur ut fertur. 3) Olenschlager, llrk. 33.140, Kurz 498. Wir Ludwig von gottes gnaden roemischer chuenig, allezeit merer desreichs, ver-jehen und thun kundt allen den die disen breiff sehend oder hoerend lesen: das wir durch gemainen frid der christenhait uns des bedacht haben, das wir mit guetlichem willen und mit freiem mut unserm lieben ehoem und bruder chuenig Friderich von Rom entweichen wollen an dem chuenigreich von Rom und alles das darzu thun mit mund oder mit breiffen, dero er notturftig ist und im nutz und frderlich mag sein zu dem reich, on alle geverde, also beschaidenlich, als ob er von den Popst bestaettigt wurd an dem chuenigreich, es sei mit der fuersten willen oder on iren willen. 4) Die Urkunde s. bei Preger a. a. O. p. 128 flg. Der betreffende Abschnitt lautet: Ist daz vns der habest bestedet zu chunige so sullen wir bi im und bi sinen kmden und dem von michssen (Meissen) bliben und beholfen sin wider aller maengelich mit gueten truwen an alle geverden und sullen auch mit vnsern bruderen schaffen daz sich die dezselben zu in verbeinden. Wer auch daz vns der habest nich besteden he zuischen und sant Jakobes dach der nu cumt so sullen wir beide bi dem riche bliben als vnser briefe sagent die wir darber geben haben, und sullen mit vnsern bruedern schaffen, daz si bi vns bliben und vns beiden beholfen sin. Wir sullen im auch und sinen kinden iru lant und mit namen die march zu brandenburg verlihen und besteden etc. etc. 5) Diese Bedeutung haben die drei zu Sels ausgestellten
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