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1. Geschichte des Mittelalters - S. 297

1884 - Leipzig : Teubner
297 - Florentinern auszushnen, die schon wiederholt vergebens mit Karl durch Gesandte in Verbindung getreten waren. Dieser aber spielte fortgesetzt den Grollenden; es steht zu vermuten, da er seine Gnade nur um hhere Sum-men zu verkaufen gedachte, als die Florentiner ihm bisher geboten. Zurck-gekehrt nach Siena, mischte ev sich entgegen seiner sonst befolgten Politik in den Streit der Parteien. Mit Hilfe der Salimbeni suchte er die Stadt dem Papste zuzuwenden, veranlagte aber dadurch am 18. Januar 1369 deu Ausbruch eines Aufstandes. Das erzrnte Volk belagerte ihn rat Palaste der Salimbeni und nahm ihm Pferde und Waffen weg; um aus der Verlegenheit zu kommen, schob Karl alle Schuld auf die Salim-beni und war froh, da er nicht nur Pferde und Waffen zurck erhielt, sondern auch noch 5000 Goldgulden bar und ein weiteres Geschenk von 15 000 Goldgulden zugesichert bekam.1) Ohne Pisa zu berhren, dessen Bewohner ihn nicht aufnehmen wollten, begab sich Karl nach Lncea, um fast fnf Monate daselbst zu weilen. Der Friede mit den Visconti vom 27. August wurde am 11. Februar erneuert und durch Proklamation in Bologna in einen Vollfrieden verwandelt.2) Am 15. Mrz folgte ein Bndnis zu gemeinsamer Unterdrckung der bsen Gesellschaften,3) am 17. Mrz die Erteilung des Reichsvikariats au Barnabo.^) Mit den Florentinern kam gleichfalls eine Vershnung zustande; Florenz verpflichtete sich, als Ersatz fr die der kaiserlichen Kammer durch die widerrechtliche Aneignung von Befugnissen des Reichs zugefgten Nachteile 50 000 Goldgulden und eiue jhrliche Reichssteuer von 4000 Goldgulden zu zahlen.5) Karl hob dafr die gegen Florenz und seine Verbndeten ergangenen Urteilssprche auf und er-nanntedengonfalonierennddieprioren derstadt zu Reichsvikaren (28.Febr.)^) Einen Aufruhr in Pisa (4. April), der durch das herrische Auftreten der von Karl zurckgefhrten Gambaeorti hervorgerufen wurde/) benutzte er gleich-falls zu Gelderpressungen. Er nahm den Pisanern nicht nur alle Privilegien, sondern entzog ihnen auch das Kapitauat und Vikariat der Lucea, das er fr reichsunmittelbar erklrte (8. April).8) Unter Vermittlung von Florenz schlo er dann (I.mai) mit den Pisanern Frieden, nachdem dieselben sich zurzah-lirag von 50000 Goldgulden bereit erklrt hatten.9) Lueea versprach (4. Juni) ihm zum Dank fr feine Befreiung vom Pisanischen Regimente eine jhrliche Steuer von 40 000 Goldgulden und ein einmaliges Geschenk von 100000 Goldgulden in Anbetracht der Gte des Kaisers und der vielen Kosten, die ihm er-wachsen seien.10) Am 6. Juni huldigten ihm die Anzianen im Namen des Vol-kes;11) am 13.Juni wurde Kardinalbischof Guido von Porto auf drei Jahre zum kaiserlichen Vikar in Lucea ernannt.12) Zwei Tage darauf erfocht das kaiserliche Kriegsvolk bei Arezzo einen vollstndigen Sieg der eine groe Gesellschaft von Englischen und Deutschen;13) doch kann von einer Vernichtung 1) Cron. San. 202206. 2) Huber p. 582, no. 490 a. Vgl. Warnecke 39 flg. 3) Huber p. 583, no. 493. 4) Huber p. 391, no. 4729. 5) Sozo- menus ap. Hur. Xvi, 1085. 6) Huber p. 390, no. 4717 4719. 7) Cron. di Pisa 1051 1054. 8) Huber p. 392, no. 4735, 4736. 9) Huber a. n. O. no. 4739. 10) Huber p. 583. no. 497. Am 13. Juni wies der Kaiser die Lucchesen an, 50 000 von den ihm versprochenen 100 000 Goldgulden an den Papst zur Untersttzung desselben gegen die aufrhrerischen Perugiuer zu zahlen (Huber p. 394, no. 4760). 11) Huber p. 393 flg., no. 4747 a. 12) Huber p. 394, no. 4758. 13) Beness. 401 und die kaiserl. Schreiben an Straburg und Pisa bei Huber p. 395, no. 4762,4763.
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