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1. Nassau - S. 16

1914 - Leipzig : Voigtländer
— 16 - licher Beamten Die Stadt stand bis 1806 nie unter einem iandesfürsten oder Bischof, sondern war immer nur vom Kaiser abhängig. Im 12. Jahrhundert werben der Vogt und der Schultheiß als kaiserliche Vorsteher der Stadt genannt. Aber sie errang unter eigenen Bürgermeistern immer größere Unabhängigkeit. Im 14. Jahrhundert kommt als kaiserlicher Beamter nur noch der Schultheiß vor, bessen Amt an die Stadt verpsänbet würde, bis sie es 1372 als stäbtischeg Amt erwarb. Der stäbtische Schultheiß war immer ein Abliger bis 1562, wo sich der erste mchtablige Schultheiß finbet. (Das Amt eines Vogts war im 13. Jahrhundert aufgehoben worben.) Am Ende des 14. Jahrhunberts war Frankfurt frei. Von 1495 an heißt Frankfurt „freie Reichsstabt". Durch den Stäbtekrieg 1389 war die Stadt in große finanzielle Bebrängnis geraten, so daß der Rat, um die Bürgerschaft zu gewinnen, die 43 patrizischen Ratsmitglieber um 20 bürgerliche verstärkte und den zwei patrizischen Bürgermeistern einen bürgerlichen zugesellte. Allmählich aber gelangte das Stadt- regiment in die Hänbe einiger adligen Familien, namentlich der Abelsvereinigungen der Limburger und der Frauensteiner. Sder dritte Teil des Rates waren zwar Handwerker; aber dre aus Limburgern bestehende Mehrheit wählte aus den Handwerkern als Räte willenlose, unselbständige Leute aus. Gegen diese und andere Mißstände erfolgte 1612-1616 der Fettmilchfche Aufstand, in welchem freilich auch der Haß gegen die Juden eine große Rolle spielte. Die Bürgerschaft riß unter ihrem Führer Fettmilch vorübergehend das Stadtregiment an sich. Allein der Ausstand endete mit der Niederlage der Bürgerschaft; ihre Zünfte wurden aufgehoben und der bürgerliche Anteil an der Stadtverwaltung beseitigt. Diese wurde nun erst recht eine aristokratische und blieb es im allgemeinen bis 1806. Wollten sich die Bürger beraten, so versammelten sie sich quartierweise unter Kapitänen oder Vorstehern. 1806 wurde diese Verfassung durch Napoleon aufgehoben, der 1810 aus Frankfurt, Hanau, Fulda, Aschaffenburg das Großherzogtum Frankfurt unter Dalberg, dem Primas des Rheinbundes, bildete. 1816 wurde Frankfurt wieder Freie Stadt und Sitz des Deutschen Bundes, nachdem seit Karl dem Großen die Reichsversammlungen mit Vorliebe in Frankfurt getagt hatten und die Stadt 1356 durch die Golbene Bulle ausdrücklich als Wahlstabt bestimmt worben war. Seit dem 16. Jahrhundert hatte hier in der Regel auch die Königskrönung stattgefunden. 1866 wurde Frankfurt mit seinem Gebiete ein Bestandteil des preußischen Staates. Pierersche Hofbuchdruckerei Stephan Geibel & @o. in Altenburg.
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