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1. Die Rheinprovinz - S. 6

1910 - Leipzig : Voigtländer
— 6 — teren gehörten die Grafschaft Sponheim (Kreuznach), das Fürstentum Simmern (Simmern, Bacharach), endlich auch Kaisers wert. Von den übrigen Erwerbungen Preußens sind die bedeutendsten die ehemalige freie Reichsstadt Aachen die ehemalige freie Reichsstadt Wetzlar, 1693—1806 Sitz des Reichskammergerichts. Nach den Befreiungskriegen vereinige Preußen ihr Gebiet mit den Solmschen Besitzungen und emem von Nassau abgetretenen Amte zum Kreise Wetzlar, der bis 1866 Enklave blieb. Ferner erwarb Preußen die Benedrktmerabtel Inden in der Stadt Cornelismünster bei Aachen, die ehemalige Benediktinerabtei Malmedy, die Gras- K andere Grafschaften, Teile des (^rzsnsts Mainz zwischen Bingen und Bacharach —, einen 2-etl des seit 1766 zu Frankreich gehörenden Herzogtums Lothringen mit der Festung Saarlouis (a. d. Saar) emen Grenzstreifen von Luxemburg und Limburg, die unter dem Schutze Aachens stehende Cisterzienserabtei Burtscheid und viele andere kleine Herrschaften. — Durch Verträge mit Nassau gelangten außerdem noch einige rechtsrheinische Orte, wie Ehrenbreit st ein, unter die preußische Herrschaft. Nicht mit großer Freudigkeit sind die leichtlebigen Pfälzer, die behaglich unter dem Krummstab wohnenden Bischöflichen unter das seiner Straffheit wegen gefürchtete preußische Regiment getreten, zumal da die dazwischen liegende Franzosenzeit diesen Ländern wirklich vielfach Gutes gebracht hatte. „Zu den Preußen gehen" war noch Jahrzehnte hindurch der Ausdruck für die Erfüllung der allgemeinen Wehrpflicht. „Die Blauen" hießen die Preußen im Volksmunde. Aber wie anders war es schon 1840, als des Kölners Nikolaus Becker berühmtes Lied: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutsch en Rh'ein" am Rhein selbst wie überall mit gleicher Begeisterung gesungen 'wurde. Und die letzten Schatten verflogen in den zur Wieder-errichtung des Deutschen Reiches führenden Kämpfen. Als 1870, anstatt daß der Einbruch der Franzosen erfolgte, die deutschen Truppen mit klingendem Spiele über den Rhein zogen, als tausend- und abertausendmal die Wacht am Rhein erklang, da fiel von den Herzen der Rheinländer schwere Sorge. „Lieb Vaterland, kannst ruhig sein", fangen sie mit; froh, dem seiner Einigung zustrebenden Deutschland anzugehören, zogen die rheinischen Krieger hinaus auf Frankreichs Schlachtfelder. Und als der Sieg erstritten war, da wurde am Ufer des Rheins, auf dem Niederwalde jenes herrliche Denkmal errichtet nach den Weiheworten des großen Kaisers: „Den Gefallenen zum Gedächtnis, den Mitlebenden zur Erinnerung, kommenden Geschlechtern zur Nacheiferung."
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