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1. Provinz Brandenburg - S. 7

1894 - Leipzig : Voigtländer
indem Otto Iv. einen gemeinschaftlichen Rat für beide bildete. Eine feste Stadtmauer, ebenfalls im Anfange des 14. Jahrhunderts entstanden, verlieh den Städten gegen Gefahren von außen her Sicherheit. Nun sollte Berlin bald zum erstenmal eine wichtige Rolle spielen. Als sich nämlich in dieser Zeit die Städte zu gegenseitigem Schutze verbanden, wurde Berlin zum Haupte des märkischen Städtebundes erwählt. Die Macht dieser Städte, welche sich besonders in der Zeit zwischen 1320 bis 1324 entfaltete, war bald so groß, daß sie beschließen konnten, keinem neuen Landesherrn, außer mit Zustimmung des ganzen Bundes, zu huldigen, und sich nötigenfalls gegenseitig durch Rat und That zu unterstützen. Der Krieg blieb denn auch für Berlin nicht lange aus; es wurde zunächst von König Waldemar, dem Schwager des bayrischen Markgrafen, belagert, weil es sich für den falschen Waldemar erklärt hatte. Als darauf Propst Nikolaus, welcher die Berliner für den Herzog Rudolf von Sachsen gewinnen wollte, an der Marienkirche erschlagen worden war, wurde die Stadt in den Bann gethan. Erst nach 20 Jahren endete der Streit mit dem Papste. Im Jahre 1391 kauften Berlin und Kölln vom Markgrafen Jobst die Gerichtsbarkeit, wodurch das Ansehen beider Städte bedeutend erhöht wurde. Dem Kurfürsten Friedrich Ii. gelang es indessen, der Städte Herr zu werden. Er veränderte Berlins Verfassung und legte 1443 an der langen Brücke eine Burg, dass jetzige königliche Schloß, an, welche 1451 vollendet wurde und seitdem der Sitz des Landesherrn war. Dieser berief, um über die Tilgung der Schuldenlast zu beraten, die Landstände. Es wurde eine Steuer aus Bier bewilligt, welche man dem folgenden Kurfürsten Johann Cicero auf weitere 7 Jahre verlängerte. Bei dem beständigen Aufenthalt der Fürsten erblühten auch geistiges Leben, Kunst und Wissenschaften in Berlin. Unter Joachim I. Nestor verbreiteten sich die ersten Keime der Reformation im Lande. Obwohl er selbst noch dem alten Glauben anhing, waren doch viele Glieder der kurfürstlichen Familie, selbst seine Gemahlin, der Lehre Luthers zugethan Diese wurde schon von Joachim U. Hektor 1539 in der Mark eingeführt, der am 1. November desselben Jahres in Spandau das Abendmahl genommen hatte. Die alte Burg Friedrichs Ii. wurde niedergerissen, und an Stelle derselben ein prächtiges Schloß erbaut. Leider häuften Prunksucht und Verschwendung dieses Kurfürsten eine große Schuldenlast auf das Land, welche jedoch sein Nachfolger, Johann Georg, durch energische Maßnahmen tilgte. Seinem praktischen Sinn verdankt Berlin die Anlage der ersten Wasserleitung und der Schloß-
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