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1. Reichsland Elsaß-Lothringen - S. 3

1900 - Leipzig : Voigtländer
als ein fortlaufender, reich mit Städten, Dörfern und Landhäusern geschmückter Garten verherrlicht; Trier gehörte zu den ersten Städten des ganzen Reiches und war sogar zu Zeiten der Sitz der römischen Kaiser. 2. Einwanderung der Deutschen. Nach mehr als dreihundertjährigem Bestehen erlag die Römerherrschaft in Gallien den Angriffen der deutschen Völker. Gegen Elsaß drangen die Alamannen, gegen Lothringen die Franken vor. Doch leisteten die Römer tapferen Widerstand, wie z. B. in der berühmten Alamannenschlacht bei Oberhausbergen (357). Die Alamannen hatten Straßburg und viele andere Städte bis in das Herz Galliens hinein verwüstet, sich auch schon auf dem linken Rheinufer angesiedelt, als der römische Kaiser seinen Vetter Julianus zur Abwehr sandte. Nach mehrfachen Gefechten brach derselbe mit nur 13 000 Mann vom heutigen Zabern auf der zum Teil noch jetzt erhaltenen Römerstraße gegen Straßburg auf. Die Alamannen erwarteten unter der Anführung ihres riesenstarken Oberkönigs Chnodomar bei Oberhausbergen (unweit Straßburgs) in tiefen Keilen seinen Angriff. Der Zusammenstoß war furchtbar; aus ihrem linken Flügel siegten die Alamannen über die römischen Panzerreiter, deren Pferde die leicht bewaffneten Fußgänger von unten durchbohrten; auf dem rechten die Römer. Der Hauptkampf war in der Mitte, wo die beiderseitigen Kerntruppen standen. Chnodomar und die Fürsten waren von den Rossen gesprungen, um alle Gefahren mit ihrem Volke zu teilen. Sie eilten an die Spitze der Truppen und durchbrachen die beiden ersten Schlachtreihen, aber an den ausgesuchten Truppen der dritten, welche vortrefflich bewaffnet, mit dichtgeschlossenen Schilden ihren Ansturm aufnahmen, scheiterten alle Anstrengungen. Endlich eilten die Alamannen in wilder Flucht zum Rheine zurück, in dessen Fluten noch viele ertranken; in der Schlacht waren 6000 gefallen, Chnodomar selbst wurde gefangen; die Römer wollten nur 243 Mann verloren haben. Auch in das Innere Deutschlands und gegen die Franken im Norden zog Julianus, die er teils zurückdrängte, teils in seine Dienste nahm. Dies alles hinderte aber nicht die Eroberung des Landes durch die Deutschen. Etwa fünfzig Jahre später setzten sich die Alamannen im Elsaß, die Fransen in Lothringen fest; in Lothringen wohnten die Rhein- oder Uferfranken. Damals entstand auch der Name Elsässer. Elisazen, d. H. Bewohner der Fremde, nannten sich die eingewanderten, im Gegensatz zu den rechtsrheinischen Alamannen. Als etwa fünfzig Jahre später der Hunnenkönig mit
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