Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Reichsland Elsaß-Lothringen - S. 8

1900 - Leipzig : Voigtländer
Stadtadel und den zu Zünften vereinigten Bürgern Streit um tue Leitung der Geschäfte. Die Uneinigkeit des Adels (oder der Geschlechter) verschaffte den Zünften den Sieg. Rmei Geschlechter, die Zornen und Mülnheimer, standen sich schon Egst m heftiger Feindschaft entgegen. Diese brach bei einem ^olksfefte zu offenem Kampfe aus, der in der ganzen Stadt durchgefochten wurde. Beide Parteien hatten ihre Anhänger a.u$ auf dem Lande, die sie nun zu ihrem Beistände hereinziehen wollten. So stand die Stadt vor einem blutigen Bürgerkriege. Da legte sich die Bürgerschaft ins Mittel, setzte den Rat ab, traf dte nötigen Maßregeln zur Sicherheit und gab der Stadt eme neue Verfassung, in welcher die Zünfte eme überwiegende Bedeutung erhielten und das Recht zur Wahl mnes Am Meisters (Handwerksmeisters), des obersten städtischen Beamten, erwarben. Hiermit war die Übermacht des Adels für immer beseitigt. — 10. Das Straßburger Münster. Mochten auch Bischöfe und Bürger, Adel und Zünfte sich vielfach befehden, in einem Streben stimmten sie alle überein, in der Errichtung ihres herrlichen Münsters. Und sie waren so glücklich, einen Künstler ersten Ranges zu gewinnen, Erwin von Steinbach*). Schon durch Bischof Werner I. war der Bau des Münsters begonnen (s. S. 6), im Jahre 1275 war es bis auf die Westseite vollendet. Hier begann Erwin seine großartige Schöpfung. Uber drei Eingangspforten erhebt sich das reichgegliederte, mit Pfeilern, Säulen, Bildsäulen geschmückte Mauerwerk, über der mittleren ein großes Rundfenster. Zwei Türme sollten das Ganze abschließen, aber leider starb der Meister zu früh (1318), und nun wurde sein Plan vielfach geändert und schließlich nur ein Turm vollendet (1439). So ist 424 Jahre lang an diesem Münster gebaut worden. 11. Ausgang des Mittelalters. Man hoffte, daß Kaiser Rudolf von Habsburg, der schort als Graf ein Freund der Straßburger gewesen war, die glücklichen Zeiten der Hohenstaufen zurückbringen würde. Allein die neuen Erwerbungen im Osten zogen die Aufmerksamkeit der Habsburger von der Westgrenze ab. Doch zeigten sie sich dem Elsaß immer gewogen, und da sie selbst im Oberelsaß bedeutende Güter besaßen und außerdem das Landgrafenamt in Ober- und Niederelsaß und die Landvogtei sich erworben hatten, so übten sie auch keinen geringen Einfluß aus. Auch die späteren Kaiser, wie Ludwig der Bayer, Karl Iv. und Sigismund, *) Städtchen im Schwarzwald, berühmt durch seine Steinmetzen.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer