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1. Reichsland Elsaß-Lothringen - S. 12

1900 - Leipzig : Voigtländer
— 12 - Protestantismus die Oberhand. So wurde das vielgespaltene Land noch mehr zerrissen. 18. Der erste Religionskrieg und seine Folgen. Straßburg hatte sich dem fchmalkaldischen Bunde angeschlossen und ihm 2000 Mann und zwölf Kanonen zugeschickt. Daher geriet es nach dessen Besiegung in große Gefahr. Nur der Geschicklichkeit Jakob Sturms und der Furcht des Kaisers, daß sich die Stadt den Franzosen in die Arme werfen würde, war es zu danken, daß sie von Karl V. noch erträgliche Bedingungen erhielt. Verderblicher waren die Folgen des Krieges für Lothringen. In Metz war schon längst die Anhänglichkeit vieler Bürger, besonders aus den vornehmen Familien, an das deutsche Reich erkaltet, weil die Kaiser die Stadt in ihren Kämpfen niemals unterstützt, wohl aber mit Schatzungen bedrängt hatten; auch war die Stadt durch religiöse Streitigkeiten gespalten. Als nun Moritz von Sachsen und seine Verbündeten den Krieg gegen Karl V. erneuern wollten, schlossen sie mit Heinrich Ii. von Frankreich einen Vertrag, nach welchem Heinrich die Schutzherrschaft über die Städte Metz, Soul und Verdun erhalten sollte. Toul und Verdun wurden vom Könige ohne Schwierigkeiten besetzt, bei dem wohlgerüsteten Metz aber bedurfte es der List und des Verrats. Gestützt auf die französische Partei in Metz, führte dies der General von Montmorency glücklich aus (1552). Er verlangte den Durchmarsch durch die Stadt für sich und seine Begleitung und lud die Ratsherren zu einer Besprechung vor die Stadt. Dieselben kamen, nachdem sie vorher die Bevölkerung zur Ruhe ermahnt hatten, sahen sich aber bald von einer sehr zahlreichen Reiterei umgeben und mußten daher unbedingt in die Befehle des Generals willigen. Sie zogen nun selbst an der Spitze des Zuges zur Stadt und wurden ohne alle Schwierigkeit eingelassen. Aber nun drang bald das ganze Heer nach, besetzte Türme und Mauern und warf den Widerstand der wenigen Bürger, welche zur Stelle waren, leicht nieder. Einige Tage später langte der König selbst an und verlangte vom Rate den Unterthaneneid. Wer widersprach, wurde gemißhandelt und abgesetzt, ja einige Ratsglieder sollen von Montmorency niedergestoßen worden sein. Ein französischer Gouverneur trat an die Spitze der Stadt, die deutschgesinnte Bevölkerung (es sollen 20 000 gewesen sein) wanderte aus; der Protestantismus _ wurde unterdrückt. Auch Straßburg hoffte Heinrich Ii. so in seine Gewalt zu bringen. Allein die Bürger sahen sich vor und ließen zwar den König zum Besuche in ihre Thore, vereitelten aber dm Versuch, die Stadt hinterlistig zu besetzen. Zwar rückte Karl V. im folgenden Jahre mit
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