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1. Reichsland Elsaß-Lothringen - S. 14

1900 - Leipzig : Voigtländer
— 14 — Unionskammern", ein, die untersuchen sollten, welche Länder ernst zu den von Frankreich in den letzten dreißig Jahren erworbenen Besitzungen gehört hätten. War der Gerichtsspruch erfolgt, so wurden alsbald die Landstriche mitten im Frieden besetzt, Widerstand galt für Empörung. Auch Straßburg wurde so dem Könige zugesprochen. Plötzlich erschien ein französisches Heer von 30 000 Mann vor den Thoren und zwang die Stadt zur Ergebung (30. September 1681). Kurze Zeit darauf zog Ludwig Xiv. selbst ein und wurde von dem deutschen Bischof festlich an den Thoren des Münsters wie ein Heiland begrüßt. Ludwig bestätigte die Rechte und die Verfassung der Stadt; das hinderte ihn aber nicht, den bisherigen Ammeister D i e t r i ch, der treu an seiner Nation und Religion hielt, als Gefangenen nach Frankreich zu schleppen. Noch gab es im Elsaß einige deutsche Besitzungen; sie gingen aber in der französischen Revolution verloren. 21. Ganz Lothringen wird französisch (1766). ^Nachdem die freien Reichsstädte und die Bistümer Lothringens in die Hände der französischen Könige gefallen waren, ging deren Streben dahin, auch das Herzogtum zu erwerben. Daher schlossen sich jetzt die Herzoge eng an das Haus Habsburg an, für welches sie auch im dreißigjährigen Kriege kämpften. Ein Herzog von Lothringen stand an der Spitze des Heeres, welches zum Entsätze des von den Türken belagerten Wien heranrückte (1683). Wiederholt wurden die Herzoge von den Franzosen aus ihrem Lande vertrieben; aber immer gelang es ihnen doch wieder, zurückzukehren. Endlich wurde in einem großen Kriege, der zunächst um die Krone Polen geführt und deshalb der polnische Erbfolgekrieg genannt wurde (1733—1735), Lothringen von Östreich aufgeopfert. Es sollte an den vertriebenen Polenkönig Stanislaus Leczinski, den Schwiegervater König Ludwigs Xv., und nach dessen Tode an Frankreich fallen. Dies trat 1766 ein. Der letzte Herzog von Lothringen Franz Stephan erhielt zum Ersätze Toskana, verheiratete sich mit Maria Theresia, der Tochter des deutschen Kaisers, und wurde später selbst Kaiser von Deutschland. Von ihm stammen die jetzigen Kaiser von Östreich ab. 22. Elsaß und Lothringen unter französischer Herrschaft. Mit der Erwerbung des Landes endigt die selbständige Geschichte beider Länder. Allein nur langsam wurde in beiden Ländern die deutsche Gesinnung verdrängt, fodaß, als unser Goethe in Straßburg fast hundert Jahre nach der Einnahme der Stadt studierte, ihm das Land als ein deutsches erschien. Erst in der französischen Revolution wurde der
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