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1. Provinz Posen - S. 11

1902 - Leipzig : Voigtländer
— 11 — große Summen. Er ließ Gärtner aus der Pfalz kommen, damit die Landeseinwohner von ihnen lernten und ihnen nacheiferten. Selbst der Fischerei widmete er seine Aufmerksamkeit. Der Landplage durch die große Menge von Wölfen und anderen Raubtieren ein Ende zu machen, traf er vielseitige Maßregeln; die das Land unsicher machenden Vagabunden und Landstreicher ließ er durch streifende Husaren ausgreifen. Über die zumeist arg gelichteten und verwahrlosten Waldungen setzte er Förster und ließ die Forsten in Reviere einteilen; an die Spitze des Forstwesens stellte er einen Oberforstmeister mit Sitz und Stimme in der Bromberger Domänenkammer. Das bedeutendste Werk Friedrichs des Großen in dem neugewonnenen Lande ist der Bau des Bromberger Kanals, der Netze und Brahe und so Oder und Weichsel verbindet und für den Holz- und Getreidehandel der neuen Provinz, wie des polnischen Hinterlandes von großer Bedeutung geworden ist. Ein Hauptaugenmerk richtete der König auf die tief gesunkenen Städte. Er ließ eine ordentliche Stadtobrigkeit einrichten und aus Sachsen, Thüringen und Franken Handwerker beschaffen, welche die notwendigsten Lebens- und Verkehrsbedürfnisse zu befriedigen imstande waren. Mit seiner Sorge für das Aufblühen von Handel und Gewerbe ging Hand in Hand die für die Gesundheit und die sittliche Hebung des Volkes. Neben Ärzten und Chirurgen wurden Apotheker etabliert, die bisher fast ganz gefehlt hatten. Hauptsächlich trug die Einrichtung von Wochen-und Jahrmärkten zur Hebung der Städte bei. Besondere Anziehungskraft übten die vier Messen von Bromberg. Durch diese und durch die Anlegung des Kanals nahm die Stadt schnell einen bedeutenden Aufschwung. Eine große Zahl neuer wohlgebauter Häuser, von Fabriken und Mühlen entstand. So zählte die Stadt, welche 1772 nur 500 Einwohner hatte, 1774 schon 1380, 1781 fast 4000 Seelen. Ein Po st wesen hatte es indem neuen Gebiete überhaupt nicht gegeben; Friedrich schuf es. Freilich standen keine geringen Schwierigkeiten entgegen: die schlechten Wege, die Unsicherheit der Straßen, die Entlegenheit der Ortschaften in den immer noch zahlreichen öden Landstrichen. Aber des Königs fester Wille besiegte jedes Hemmnis. Schnell ging das Werk von statten. Am 20. Juni 1772 war der Befehl zur Einführung der Posten gegeben; bereits am 1. Oktober öffneten sich die Schalter, und die preußischen Postwagen rollten durch das Land. — Scharfe Maßregeln, wie sie sonst nicht in der Regierungsweise des großen Königs lagen, ergriff er gegen die
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