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1. Königreich Württemberg - S. 14

1912 - Leipzig : Voigtländer
— 14 — bergische Sparkasse ihre Entstehung. Ihr früher, 1819 erfolgter Tod war für den König wie für das ganze Land ein schwerer Schlag. — Zur Hebung der Landwirtschaft, welcher der König besonders zugetan war, wurde 1818 die landwirtschaftliche Akademie zu Hohenheim und das C a n n st a t t e r V o l k s f e st als landwirtschaftliches Fest geschaffen. Das ganze Staatswesen wurde neu geordnet; so wurde 1817 das Land in vier Kreise mit *64 Oberämtern eingeteilt; 1819 kam dann auch schließlich die Verfassung zustande, die der liberal gesinnte König lebhaft -.Wforderte: zwei Kammern wurden eingerichtet, von denen die erste, ^>ie der Standesherren, neben den königlichen Prinzen und einer Anzahl vom König ernannter Mitglieder die vormals reichsunmittel-baren hohen Adligen umfaßte und die zweite mit gewissen Ausnahmen eine aus Wahlen hervorgegangene Volkskammer war; dieser letzteren gehörten auch die Vertreter der Ritterschaft, der Kirchen und der Universität an. Das Gewerbe wurde durch Beseitigung schwerer Mißbräuche des Zunftwesens wie durch teilweise Einführung der Gewerbefreiheit gehoben; Handel und Verkehr suchte der König eifrigst unter anderem auch durch Schaffung und Ausdehnung von Zollvereinen zu fördern und schloß sich hierbei früh schon an Preußen an, gegen das er sonst wie gegen Österreich eifersüchtig seine Selbständigkeit zu wahren bemüht war. Im Jahre 1824 fuhr der erste Dampfer, der „König Wilhelm", auf dem Bodensee, und 1845 wurde die erste Eisenbahnstrecke zwischen Cannstadt und Unter-türfheim eröffnet; neben dem Eifenbahnbau, auf dessen Bedeutung der Württemberger Fr. List besonders hingewiesen hat, wurde auch der Straßenbau gefördert und die Staatspost eingerichtet. Die Revolutionsjahre 1848 und 1849 brachten auch in unserem Württemberg eine Trübung des Verhältnisses zwischen König und Volk, das sich jedoch bald wieder besserte, als der König dem Volk unter dem deutschnationalen Ministeriumrömer durch Gewährung größerer Freiheit entgegenkam; eine der wichtigsten Errungenschaften war die Erleichterung der Lage des Bauernstandes durch Ablösung der Grundlasten. Die auf eine Einigung Deutschlands abzielenden Bestrebungen der in Frankfurt zusammengetretenen Nationalversammlung fanden in Württemberg viele Anhänger ; dagegen wollte Wilhelm von einer Einigung Deutschlands unter einem Hohenzollern nichts wissen und trat auch später allen Plänen Preußens, welche eine festere Einigung Deutschlands herbeiführen sollten, entgegen. Wilhelm regierte sein Land mit klugem, verständigem Sinne, ganz nur hingegeben der Hebung des materiellen und geistigen Wohles seiner Untertanen, in deren Herzen er sich ein Denkmal der Dankbarkeit errichtet hat. Auf dem Schlosse Rosenstein, das er sich wie die Wilhelm« gebaut hatte, entschlief er hoch-
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