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1. Altertum - S. 116

1895 - Stuttgart : Neff
— 116 — den Seeverkehr zwischen Italien und Sicilien eine Defensivallianz (emjuaxla) mit Korkyra (433). In einer grossen Seeschlacht bei den Sijböta-Inseln wurde den Korinthiern der Sieg durch schliessliches Eingreifen athenischer, zum Schutz Korkyras ab-gesandter Trieren entwunden (Mai 432). Deshalb eines Krieges mit Korinth gewärtig, forderten die Athener von der zu ihrem Bund gehörigen Stadt Potidäa, die mit ihrer Mutterstadt Korinth in stetem politischem Zusammenhang stand, sie solle ihre Mauern auf der Seeseite schleifen und von Korinth keinen Oberbeamten („emdrjjuiovqyog“) mehr annehmen. Das hierauf (Juli 432) abfallendepotidäa erhielt, ehe die athenische Streitmacht erschien, Hilfe auch von Korinth, so dass die Athener die Stadt mit starker Macht belagern mussten. Zur Zeit des Abfalls von Potidäa wurde durch den von Perikies veranlassten „megarischen Volksbeschluss“ den zum peloponnesischen Bund gehörigen Megarern, die Korinth gegen Korkyra unterstützt hatten, wegen nachbarlicher Uebergriffe der Aufenthalt auf attischem Boden und jeder Verkehr mit den Häfen des ganzen athenischen Reiches untersagt. Dies war kein formeller Bruch des Vertrags von 445, aber eine schneidende Feindseligkeit gegen einen Bundesgenossen der Spartaner, die hinzunehmen als eine schädliche Schwäche erscheinen musste. Ausserdem klagten insgeheim die Aegineten über vertragswidrige Bedrückung durch den athenischen Vorort. Gegen den Rat des alten Königs Archidamos, der den Krieg auf günstigere Zeiten verschieben wollte, erklärte die spartanische Volksversammlung, dass die Athener den Vertrag gebrochen hätten. Hierauf stimmte die Mehrzahl der Bundesgenossen, vor allem auf Betreiben der Korinthier, für den Krieg (Herbst 432). Die Forderungen, welche Sparta dann noch durch drei Gesandtschaften nacheinander stellte, lehnten die Athener ab. Die erste ging auf Sühnung des Kyionischen Frevels (d. h. vor allem Entfernung des Perikies), die zweite insbesondere auf Zurücknahme des megarischen Volksbe-sch-lusses, die vielleicht genügt hätte, um Sparta zur Wahrung des Friedens zu bestimmen, die dritte auf Freigebung aller Hellenen. Mit ihrer Ablehnung war der Krieg da. Perikies kam der Krieg um diese Zeit im ganzen jedenfalls nicht unerwünscht. (Nach der Ansicht mancher Forscher hätte er aus Gründen der inneren Politik den Ausbruch des Krieges damals sogar angestrebt.) Eine Vereinigung politisch und religiös altgesinnter Leute und leidenschaftlicher Jungdemokraten (besonders Kleon), denen Perikies zu mächtig und zu vornehm und gemessen war, suchte um diese Zeit seine Stellung zu erschüttern, zunächst durch Prozesse gegen Phidias und Anaxagoras (s. § 34
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