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1. Altertum - S. 292

1895 - Stuttgart : Neff
— 292 — der Beigen und der der aremorikanischen oder Seegaue, während im Binnenland die Häduer und, nach der Schwächung der Arverner durch die Römer, die Sequäner um die Hegemonie stritten. Im Heerwesen üb erwog durchaus die Reiterei, gebildet aus dem Adel mit seinen Mannen (daneben bei den Beigen die Wagenkämpfer), während das ungegliederte Fussvolk, ein unkriegerischer Landsturm, zurücktrat. Den Heeren folgte stets ein langer Wagentross, der beim Lagern eine Wagenburg bildete. Gerade damals waren aufs neue die ganze Rheinlinie entlang germanische Völker im Vordringen. Im Kampf gegen die römerfreundlichen Häduer hatten die Sequäner im Jahr 71 den suebischen Fürsten Ariovist mit 15000 Bewaffneten zu Hilfe gerufen, der nach langen, wechselnden Kämpfen durch einen Sieg die Häduer zwang, den Sequänern Tribut zu zahlen und Geiseln zu stellen (61), aber nun neue zahlreiche Scharen aus der Heimat berief, um auf gallischem Boden, im oberen Eisass und am Doubs, zum Teil auf Kosten der Sequäner ein germanisches Fürstentum zu gründen. Die römische Regierung griff nicht entschieden zum Schutz ihrer Bundesgenossen ein, sondern erkannte auf Cäsars Anregung, der schon seine gallischen Pläne ins Auge gefasst hatte, Ariovist als „Freund des römischen Volks“ an (59). Gleichzeitig stand am Niederrhein an verschiedenen Punkten die Ueberschrei-tung des Flusses durch germanische Völkerschaften in naher Aussicht, während am Oberrhein und am Jura die aus Bayern und Böhmen verdrängten, heimatlos umherirrenden keltischen Boier, die Rauräker (im südlichen Eisass und um Basel) und die' keltischen Helvetier sich anschickten, den vordringenden Germanen ausweichend westwärts zu wandern. Eroberung1 und Organisation Galliens durch Cäsar, Züge nach Germanien und Britannien. Im Frühjahr 58 traf der Prokonsul Cäsar im transalpinischen Gallien ein und wandte sich sofort gegen die Helvetier, die mit ihren Genossen sich gerade in langen Wagenzügen mit Weibern, Kindern und ihrer Habe, im ganzen 368 000 Köpfe, auf den 28. März bei Genäva versammelt hatten. Nachdem er ihnen den Durchzug durch römisches (allo-brogisches) Gebiet mittelst einer Verschanzung versperrt hatte, folgte er ihnen durch das Gebiet der Häduer, bis er sie bei deren Hauptstadt Bibracte (Autun) zur Schlacht zwang und besiegte; die Reste der Helvetier und Rauraker wurden in ihr Gebiet zurückgesandt zum Grenzschutz gegen die Deutschen. — Ariovist, von den Häduern auf Cäsars Veranlassung durch Einstellung der Tributzahlung und Rückforderung ihrer Geiseln gereizt, wurde nach vergeblichen Verhandlungen von Cäsar, der die Hauptstadt der Sequäner, Yesontio (Besangon), besetzt hatte, im oberen Eisass, etwa in der Gegend von Mülhausen, entscheidend ge-schlagen und über den Rhein zurückgetrieben. Die germanischen Triböker, Nemöter, Vangiönen wurden in den ihnen wahrscheinlich von Ariovist angewiesenen Wohnsitzen zwischen 111 und Nahe von Cäsar zur Bewachung des linken Rheinufers belassen. Die Völkerschaften in Mittelgallien, wo die Häduer jetzt wieder der führende Gau wurden, fügten sich nun alle der römischen Herrschaft. — 57 unterwarf Cäsar die belgischen Gaue, die west-
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