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1. Altertum - S. 294

1895 - Stuttgart : Neff
— 294 mordung aller in Genäbum (Orleans), dem Hauptort der Car-nüten, anwesenden Römer das Zeichen zu einem neuen Aufstand der meisten mittelgallisclien Gaue unter der Führung des Arvernerfürsten Vercingetorix. Cäsar eilte zu seinem bei Agedincum stehenden Heer, richtete aber der klugen Kriegführung des Vercingetorix gegenüber, der jede Entscheidung im offenen Feld vermied, zunächst wenig aus und erlitt bei der Belagerung der Hauptstadt der Arverner, G ergo via (Gergoie südlich von dem heutigen Clermont) sogar eine Schlappe, worauf auch die Häduer und die meisten belgischen Gaue abfielen; aber nachdem Cäsar sich mit dem an die Seine entsandten Legaten Labienus (s. § 98) wieder vereinigt hatte, schloss er den Vercingetorix in Alesia (Alise Sainte Reine im Dep. Cöte d’or) ein und schlug den Angriff des starken gallischen Entsatzheers auf seine Linien in hartem Kampf siegreich ab, worauf Vercingetorix sich ergeben musste (52); er wurde 46 in Rom im Triumph aufgeführt und hingerichtet. Die meisten Gaue erbaten und erhielten einzeln Frieden, den Cäsar mit Rücksicht auf die Verhältnisse der Hauptstadt gern gewährte, den Häduern und Arvernern unter günstigen, anderen unter härteren Bedingungen und unter Strafgerichten (52). Die noch beim Widerstand verharrenden Völkerschaften wurden, zum Teil unter harten Kämpfen, 52—50 vollends zur Botmässigkeit gebracht. Im Bürgerkrieg blieb das von Truppen stark entblösste Gallien doch im ganzen ruhig und von germanischen Einfällen verschont. Die neugewonnenen Gebiete wurden vorläufig mit der Provinz Narbo vereinigt. Einige Völkerschaften, in denen eine zuverlässige römische Partei bestand (Häduer, Remer, Lingönen), erhielten die günstige Stellung von Verbündeten Roms; .sonst verloren die Gaue ihre politische Selbständigkeit lind wurden zu einer festen, von ihnen selbst zu erhebenden Steuer verpflichtet (jährlich insgesamt 40 Mill. Sesterzen), behielten aber ihre Gauverfassungen mit erblichen Königen oder aristokratischen Vor-standschaften. In die wichtigsten Gauämter und die Gauräte wurden durch Cäsars Einfluss römischgesinnte Männer gebracht, die er reich belohnte, zum Teil mit dem römischen Bürgerrecht beschenkte. Die nationale Religion und Priesterschaft wurde von Cäsar nicht angetastet, dagegen wahrscheinlich das Lateinische als Amtssprache mit gewissen Einschränkungen und das römische Münzsystem eingeführt. Die erbeuteten grossen Goldschätze der Tempel und der Grossen gaben Cäsar Anlass zu umfangreicher Goldprägung und führten zu plötzlichem Sinken des Goldwertes um 25 %. Das weltgeschichtliche Ergebnis der kriegerischen Erfolge
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