Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Altertum - S. 328

1895 - Stuttgart : Neff
— 328 — tiacum (Mainz) und auf 50 befestigte Posten längs des rechten Ufers; dazu kamen die von Drusus im Taunus und im Lippethal aufwärts angelegten Befestigungen, namentlich das Kastell Allso (Elsen bei Paderborn), wo das Heer gewöhnlich Sommerlager bezog. Der religiöse Mittelpunkt des neugewonnenen Gebiets wurde die von Drusus im Gebiet der verbündeten, von Agrippa 38 auf dem linken Ufer angesiedelten, Ubier angelegte ara Ubiorum. Auch wurde römische Rechtsprechung eingeführt. Um das Gebiet zwischen den Donauprovinzen und Germanien zu unterwerfen, unternahmen 6 n. Chr. gleichzeitig Tiberius von Carnuntum und C. Sentius Saturninus von Mogontiacum aus einen Angriff auf das Reich des Marbod, der seine Herrschaft bis zum Gebiet der unteren Elbe und der mittleren Oder ausgebreitet hatte; die beiden Feldherren waren nur noch je drei Tagemärsche von der festen Stellung Marbods entfernt, als ein furchtbarer Aufstand in Pannonien und Dalmatien ausbrach, so dass Tiberius mit Marbod Frieden schliessen und in die aufständischen Provinzen eilen musste. In dreijährigen schweren Kämpfen (6—9 n. Chr.) brachte er sie wieder zur Botmässigkeit. In Germanien führten die Bedrückungen und Erpressungen des Statthalters P. Quinctilius Var us 9 n. Chr. zu einer Verschwörung der nationalen, römerfeindlichen Partei bei den Stämmen des Nordwestens, unter Leitung des Cheruskers Arminius, der im römischen Heer gedient hatte und von Augustus mit dem römischen Bürgerrecht und dem Ritterrang beschenkt worden war. Varus, vergeblich gewarnt, wurde mit seinen 3 Legionen von den Verschworenen im Teutoburger Wald, in einem der das Münsterland nordöstlich begrenzenden Höhenzüge, überfallen und vernichtet. Augustus übertrug das Oberkommando wieder an Tiberius, der sich auf Sicherung der Rheingrenze durch Vorstösse und vorgeschobene Posten beschränkte. Tiberius selbst setzte als Kaiser dem von seinem Nachfolger im Oberkommando (13—16), Germanicus, dem Sohn des Drusus, auf eigene Verantwortung unternommenen Versuch der Wiedereroberung Germaniens ein Ziel, indem er den Germanicus nach drei sehr verlustreichen Feldzügen (14—16) trotz des zweimaligen Sieges über Arminius (auf dem Idistavisofeld, etwa bei Bückeburg, und dann beim Stein-huder Meer) abberief; er hielt die Unterwerfung und Behauptung .■ Germaniens mit den Mitteln des Reichs für unausführbar, sah wohl auch in ihr eine Gefahr für den Alleinherrscher in Rom. Ober- und Niedergermanien, je durch 4 Legionen gedeckt, umfassten die linksrheinische Militärgrenze der Provinz Belgica, auf dem rechten Ufer ausser den Gebieten der verbündeten Bataver, Friesen und der chattischen Mattiäker ein durch eine
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer