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1. Altertum - S. 365

1895 - Stuttgart : Neff
365 liehen Reichshälfte, 350 von dem Befehlshaber der Gardetruppen, dem Franken Magnentius, des Throns undlebens beraubt. Durch den Sieg bei Mursa (= Essek) über Magnentius 351, der 353 sich selbst tötete, wurde Constantins Alleinherrscher des Reichs. Noch zusammen mit Constans hatte er Edikte gegen die Ausübung des heidnischen Gottesdienstes erlassen, ohne freilich die allgemeine Befolgung des 352 und 356 wiederholten und verschärften Yerbots erzwingen zu können; das C h r i s t e n-tum war jetzt Staatsreligion, und in den christlichen Glaubensstreitigkeiten ergriffen die Herrscher Partei (Constans für die Athanasianer, Constantius für die Arianer). 355 machte Constantius seinen Yetter Julian zum Cäsar und gab ihm die Präfektur Gallien; dieser warf 357 durch den Sieg bei Ar-gentorätum die Alamannen über den Rhein zurück und machte 357—59 drei siegreiche Feldzüge über den Rhein; den salischen Franken dagegen gab er Wohnsitze auf dem linken Ufer des Unterrheins. Constantius, der 358 die Donaulinie gegen die Quaden und Sarmaten geschützt hatte, musste sich gegen die Neuperser wenden; als er für diesen Krieg einen grossen Teil der in Gallien stehenden Truppen verlangte, wurde Julian 360 von seinen Soldaten in Paris zum Augustus ausgerufen; er zog gegen Constantius und wurde, als dieser, noch ehe es zu einem Zusammenstoss kam, bei Tarsos starb, allgemein als Kaiser anerkannt 361. Juli anus „apostäta“ (361—63), der das Christentum nur als ein verfolgungssüchtiges, in feindliche Parteien gespaltenes, den Zwecken des Ehrgeizes und der Politik dienstbares Staatschristentum kennen gelernt hatte und ein glühender Bewunderer der ihm anfangs durch eine einseitig frömmelnde Erziehung vorenthaltenen Geisteswerke des klassischen Altertums war, wollte in völliger Yerkennung der Wirklichkeit, ein „Romantiker auf dem Thron der Cäsaren“, das absterbende Heidentum in der Auffassung des Neuplatonismus (s. S. 369) und mit Entlehnung christlicher Einrichtungen neu beleben und durch ein nicht gewaltsames, aber gehässiges Yorgehen gegen die Christen wieder zur herrschenden Religion machen. Der vergebliche Kampf verzehrte seine Kräfte und machte ihn bitter und ungerecht. Julian fiel in einem von ihm begonnenen Eroberungskrieg gegen die Neuperser auf dem Rückzug aus dem nordwestlichen Medien 363. Sein Nachfolger, der bisherige Befehlshaber der kaiserlichen Haustruppen, Jovianus, erkaufte den Frieden durch Yerzicht auf die Erwerbungen von 297 und auf Nisibis. Die den Christen nachteiligen Verordnungen Julians hob er auf. Er starb schon 364.
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