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1. Geschichte - S. 25

1892 - Breslau : Hirt
§ 7. Die Befreiungskriege. 25 den Vorteil voraus hatte, daß sein Heer unter einheitlicher Führung stand. Am 16. Oktober begann die furchtbare Völkerschlacht, an der fast alle Völker Europas teilnahmen. Im Norden griff Blücher mit seinem Heere das von den Franzosen mit großer Zähigkeit verteidigte Möckern an. Jedes Haus und jede Mauer mußte von den Preußen einzeln erobert werden. Mehrmals wurden sie von der Übermacht der Franzosen wieder zurückgedrängt; aber endlich behaupteten sie das Dorf, allerdings mit großen Verlusten; denn fast die Hälfte des Heeres bedeckte tot oder verwundet das Schlachtfeld. — Ebenso furchtbar wütete die Schlacht im Südosten von Leipzig. Hier kämpften Preußen, Österreicher und Russen unter Schwarzenbergs Führung um das Dorf Wachau, das Napoleon verteidigte. Furchtbar wüteten die Kugeln französischer Geschütze in den Reihen der Verbündeten, ein gewaltiger Reiterangriff brachte selbst die drei Monarchen in Gefahr und erschütterte die Reihen der Braven, und schon ließ Napoleon in froher Siegeshoffnung die Glocken läuten und sandte Siegesnachrichten nach Paris. Aber die Verbündeten erhielten neue Verstärkungen, so daß diese Schlacht ohne einen entscheidenden Sieg für Napoleon endete. — Der 17. Oktober war ein Sonntag; die Waffen der erschöpften Krieger ruhten. Neue Truppenmassen der Verbündeten erschienen vor Leipzig und schlossen den Kreis um Napoleon immer dichter. Napoleon hoffte an diesem Tage durch glänzende Versprechungen den Kaiser von Österreich, seinen Schwiegervater, zum Abfall von den Verbündeten zu bewegen, aber vergeblich. Er mußte am 18. Oktober den Kampf wieder aufnehmen. Dieser entbrannte am heftigsten um das Dorf Probstheida. Vergeblich waren die furchtbaren Opfer, welche hier die Verbündeten brachten; die Franzosen behaupteten das Dorf. Aber an allen anderen Punkten wurden Napoleons Truppen bis an die Mauern Leipzigs zurückgedrängt. Auch Beruadotte, der schwedische Kronprinz, wurde durch Blücher, der sich in selbstlosester Weise unter des Fremdlings Oberbefehl stellte, aus seiner zaudernden Haltung gedrängt und beteiligte sich am Kampfe. Als die drei verbündeten Monarchen auf dem Monarchenhügel, Probstheida gegenüber, von allen Seiten Siegesnachrichten empfingen, da thaten sie dem furchtbaren Morden in ihrer Nähe Einhalt und dankten dem Herrn der Heerscharen für den Sieg. — Napoleon saß um diese Zeit auf einem Hügel neben einer zerschossenen Windmühle, finster und in sich gelehrt, und diktierte seinen Generälen die Befehle zum Rückzüge, der schon in der Nacht begann. Am 19. Oktober erstürmten die Verbündeten die Thore von Leipzig, während sich die Franzosen in wilder Flucht über die Elsterbrücke drängten. Zu frühe ward dieselbe in die Luft gesprengt. Tausende fanden in den Fluten ihren Tod, andere Tausende gerieten in Gefangenschaft. Die verbündeten Monarchen hielten ihren Einzug in Leipzig, von den Bewohnern mit aufrichtigem Jubel begrüßt. — Die Herrschaft Napoleons in Deutschland hatte ein Ende. Sein Heer eilte dem Rheine zu, noch einmal aufgehalten bei Hanau von den Bayern, die von Napoleon abgefallen waren. 7. Der Zug nach Frankreich wurde von den Verbündeten erst nach langem Zögern angetreten. Blücher führte fein Heer in der Neujahrsnacht zu 1814 bei Kaub über den Rhein. In seinem kühnen Vorwärtsdrängen auf Paris ward er vou dem Hauptheere unter der wenig entschlossenen Führung Schwarzenbergs nicht genügend unterstützt, und so errang Napoleon wieder einige Vorteile. Aber bei Laon siegte Blücher über die Franzosen und marschierte weiter _ nach Paris, obgleich sich Napoleon nach dem Rheine zu wandte in der Hoffnung, daß die Verbündeten ihm folgen würden. Doch diese erstürmten unter Blüchers Führung den Montmartre (Mongmartr), und so
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