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1. Geschichte - S. 30

1908 - Breslau : Hirt
30 § 19. Ausgang des Mrttelalters und Anbruch einer neuen Zeit. Banne belegt. Trotzdem fuhr er fort zu predigen und zu lehren. Seine meisten Anhänger unter den Studenten waren Böhmen, denn die Deutschen haßten ihn wegen seiner Feindschaft gegen ihre Nation. Ihrer viele wanderten damals von Prag aus und gaben Veranlassung zur Gründung -einer zweiten deutschen Universität, der zu Leipzig. 4. Huß vor dem Konzil. Er wurde zur Verantwortung nach Konstanz vor das Konzil geladen. Hyß erschien auch, da ihm der Kaiser sichere Hin- und Rückreise verbürgte. Aber bald nach seiner Ankunft wurde er in das Gefängnis geworfen. Das Konzil verdammte seine Lehre und forderte von ihm unbedingten Widerruf. Da er diesen verweigerte, so verurteilte man ihn zum Feuertode, und am 6. Juli 1415 wurde er als Ketzer verbrannt. In Konstanz übertrug Sigismund dem Burggrafen Friedrich von Nürnberg die Mark Brandenburg 1415 (s. § 25, 2). 5. Hussitenkrieg. Als die Böhmen die Nachricht von dem furchtbaren Ende ihres geliebten Lehrers erhielten, ergriffen sie die Waffen. Bauern und Handwerker, Ritter und Gelehrte scharten sich um den heldenkühnen, aber wilden, einäugigen Ziska. Sie forderten das heilige Abendmahl in beiderlei Gestalt, und Priester trugen zum Zeichen dafür den Kelch voraus. König Wenzel starb gleich nach den ersten Volksaufläufen in Prag, und Sigismund wollten die Hussiten nicht anerkennen. Dieser führte gewaltige Heere zur Unterdrückung des Aufstandes nach Böhmen; der Papst ließ das Kreuz gegen die hussitischeu Ketzer predigen: aber vor den furchtbaren Schlachtgesängen und dem wilden Mute der Hussiten hielt keines der vielen Heere stand. An Ziskas Stelle trat später Prokop. Er führte,seine Horden auch in die Nachbarländer: Sachsen, Brandenburg, Schlesien, Österreich, Ungarn und Bayern. Schließlich kam ein friedlicher Vergleich zustande. Man gewährte den Hussiten den Kelch und die freie Predigt. Nun ward Sigismund als König von Böhmen anerkannt, 1436. Aber schon im nächsten Jahre starb er, seine Länder und die Kaiserwürde seinem Schwiegersöhne, einem Habsburger, überlassend. § 19. Ausgang des Mittelalters und Anbruch einer neuen Zeit. 1. Des Reiches Gebrechen waren in den Hussitenkriegen deutlich zu Tage getreten; Heer- und Gerichtswesen waren in dem übelsten Zustande. Bei den Fürsten, hohen Geistlichen und freien Städten galt der Kaiser nichts mehr, und die Kaiser sorgten fast nur für ihre Erblande. Wieder wurde ganz Deutschland von wilden Kriegen durchtobt wie im Interregnum. Auch gegen äußere Feinde zeigte es sich uneinig und darum kraftlos. Die Türken eroberten 1453 Konstantinopel und drangen nach Westen vor. Der Deutsche Ritterorden in Preußen mußte Polens Oberhoheit anerkennen. Die Schweiz, die Niederlande und ein großer Teil von Lothringen gingen dem Reiche verloren. Da kam 2. Maximilian I. auf den Kaiserthron. Er war von hohem Wüchse und großer Kraft und Geschicklichkeit. Er besaß einen hellen Verstand und ein vorzügliches Gedächtnis. Dabei hatte er die Gabe, sich bei Fürsten
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