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1. Geschichte - S. 40

1908 - Breslau : Hirt
40 § 23. Der Dreißigjährige Krieg. wurden aber durch dasselbe eine Menge von Mißbräuchen in der katholischen Kirche abgeschafft und strenge Vorschriften gegeben, welche besonders den geistlichen Stand und das Klosterwesen betrafen. Beim Schlüsse des Konzils wurden die Glaubensentscheidungen in eine kurze Glaubensformel, das Tridentinische Glaubensbekenntnis, zusammengefaßt. § 23. Der Dreißigjährige Krieg (1618—1648). 1. Veranlassung. Trotz des Augsburger Religionsfriedens blieb die Erbitterung zwischen Protestanten und Katholiken; beide klagten über gegenseitige Beeinträchtigungen und forderten oft Unbilliges voneinander. Unter solchen Umständen konnte der Friede nicht von langer Dauer sein, zumal es der schwache Kaiser Rudolf U. nicht vermochte, zwischen beiden Parteien zu vermitteln. Die protestantischen Fürsten und Städte schlossen 1608 ein Schutzbündnis, die Union; die katholischen Stände traten bald darauf (1609) zur Liga zusammen. — In Böhmen sollte es endlich zum lang befürchteten ernstlichen Bruche kommen. Hier hatten die meist evangelischen Stände, nämlich der Adel und die Bürger der königlichen Städte, vom Kaiser Rudolf Ii. im sogenannten Majestätsbriefe das Recht freier Religionsübung erhalten. ^ Als nun hohe katholische Geistliche gegen zwei Kirchenbauten, die in ihren Sprengeln ohne ihre Erlaubnis von Evangelischen ausgeführt wurden, einschritten, da beschwerten sich die böhmischen Stände darüber beim Kaiser. Dieser aber wies ihre Beschwerde ungnädig ab. Hieran sollten nach der Böhmen Meinung die beiden kaiserlichen Räte, Martinitz und Slavata, schuld sein. Ein erregter Volkshaufe zog, geführt vom Grafen Thurn, auf das Prager Schloß und warf die Räte samt ihrem Geheimschreiber zum Fenster hinaus. Mit dieser Tat sagten sich die Böhmen vom Kaiser los. 2. Der Krieg in Böhmen, in der Pfalz und in Niedersachsen (1618—1629). Die Böhmen erklärten Ferdinand Ii. von Steiermark, der Herzog von Österreich, König von Böhmen und deutscher Kaiser geworden war, für abgesetzt und wählten Friedrich V. von der Pfalz, das Haupt der Union, zum Könige. Zwar drangen zweimal böhmische Heere bis Wien vor, doch als der Kaiser sich mit Maximilian von Bayern, dem Führer Der Liga, verband, wandte sich ihm das Glück zu. Friedrich feierte indes frohe Feste in Prag und versäumte es, sich zum ernsten Kampfe zu rüsten. Im Jahre 1620 rückte das Heer der Liga unter Tilly vor Prag und schlug hier am Weißen Berge das Heer Friedrichs. Dieser, spottweise der Winterkönig genannt, floh, völlig verzagend, nach Holland. Er wurde geächtet und seiner Kurwürde verlustig erklärt, die später Maximilian von Bayern erhielt. Ferdinand zerschnitt selbst den Majestätsbrief, ließ die Führer der aufständischen Evangelischen hinrichten und trieb die Bewohner, die nicht katholisch werden wollten, aus dem Lande. — Auch im übrigen Deutschland unterwarf der Kaiser alle seine Gegner. Tilly schlug bei Wimpfen (am
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