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1. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. I

1892 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Geschichte des Altertums. V Die Ägypter. 1. Einteilung des Landes. Die alten Ägypter bewohnten hauptsächlich das nur 15 — 30 km breite Nilthal, das durch die alljährlichen Überschwemmungen des Nils aus einem wüstenähnlichen Staubgefilde in das fruchtbarste Ackerland umgewandelt wird. (S. Erdk. Ägypten S. 88.) Doch dehnte sich ihre Herrschaft noch viel weiter nach beiden Seiten hin aus. Man unterschied Ober-, Mittel- und Unterägypten. Die Städte lagen in dem Nilthal dicht bei einander. Die bedeutendsten von ihnen waren in Oberägypten Theben, in Mittelägypten Memphis, die Hauptstadt des Landes. In Unterägypten wurde später Alexandria gegründet. An Stelle des „loothorigen Thebens" findet man heute nur noch 4 kleine Dörfer, und 7 km nörd» lich von den Ruinen der alten Königsstadt Memphis ist die jetzige Hauptstadt des Landes, Kairo, entstanden. 2. Kasten. Die Ägypter teilten sich in verschiedene Stände oder Kasten. Die höchste Kaste bildeten die Priester. Sie besorgten den Gottesdienst, lasen in den 42 heiligen Büchern und beobachteten die Sterne. Daneben übten sie die Heilkunst, pflegten die heiligen Tiere und balsamierten die Toten ein. Nach der Priesterkaste folgte die Kaste der Krieger. Ihre Mitglieder durften kein Handwerk treiben. Im Frieden ernährten sie sich von dem Ertrag der ihnen zugeteilten Ländereien; im Kriege aber erhielten sie einen Sold. Aus der Kriegerkaste gingen die Könige hervor. Diese wurden fast göttlich verehrt und führten sämtlich den Namen Pharao, d. h. Sohn der Sonne. Priester und Krieger waren die eigentlichen Herrscher des Landes. Das übrige Volk bildete gewissermaßen die 3. Kaste; jedoch bestand zwischen Kaufleuten, Handwerkern, Ackerbauern, Schiffern und Hirten ein ähnlicher, aber größerer Unterschied, wie wir ihn noch heute bei allen Völkern finden, und da die Beschäftigung erblich war, so trat dieser Unterschied später immer schroffer hervor. 3. Religion. Die alten Ägypter waren Heiden. Sie verehrten die Kräfte der Natur, die sie sich als Personen (Götter) vorstellten. Als höchste Wesen wurden Osiris und Isis verehrt. Osiris war der Gott der lichtspendenden Sonne und des befruchtenden Nils, Isis die Göttin des Mondes und der Erde. Beide — so versinnbildlicht die Göttersage den Kreislauf der Natur — werden von Typhon (dem glühenden Wüstenwinde) bekämpft. Osiris unterliegt und wird von Typhon erschlagen, der ihn in einem Kasten in den Nil versenkt. Weinend sucht Isis seinen Leichnam. Sem Sohn rächt ihn und jagt den Typhon in die Wüste zurück. Osiris aber entsteht zu neuem Leben. — Aber nicht bloß in geheimen Naturkräften, sondern auch in gewissen heiligen Tieren offenbarte sich nach der Anficht der alten Ägypter die Gottheit. Deshalb verehrten sie Hunde, Katzen, Tiere, Krokrodile, Ibisse, Ichneumons u. a. Tiere, die ihnen entweder Nutzen oder Schaden brachten. Wer ein solches Tier tötete, wurde nut dem Tode bestraft. Starb die Katze im Hause, so schoren sich die Hausbewohner zum Zeichen der Trauer die Augenbrauen ab. Beim Tode eines Hundes schor man sich den ganzen Kopf kahl. Tote Katzen wurden einbalsamiert und an geweihten Stätten aufbewahrt, ebenso die Krokodile. Die höchste Verehrung genoß der Stier „Apis", weil man glaubte, daß in ihm die Seele Osiris fortlebe. Er war am ganzen Letfce schwarz und hatte auf der Stirn ein weißes Dreieck. In Memphis hatte er einen prächtigen Tempel. Priester bedienten ihn und reichten ihm mit gebogenem Realienbuch. A. (Alte Geschichte.) A i
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