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1. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. II

1892 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
- Ii - Knie die Speisen. Bei seinem Tode trauerte das ganze Land. Er wurde einbalsamiert und mit ungeheurer Pracht begraben. Die Priester aber zogen durch das Land und suchten einen neuen Apis. Hatten sie einen solchen gefunden, dann wurden große Freudenfeste gefeiert. 4. Begräbnis und Totengericht. Starb ein Ägypter, so wurde sein Leichnam einbalsamiert. Zu diesem Zwecke wurden zunächst Gehirn und Eingeweide herausgenommen. Dann füllte man die Leibeshöhle mit Salz und wohlriechendem Balsam (Mum), überzog die Haut mit Firnis und umwickelte alle Teile des Körpers, das Gesicht ausgenommen, mit leinenen Binden. Die so zubereiteten Leichen, Mumien genannt, wurden dann in einen hölzernen Sarg gelegt. Die Stelle unsers Leichenwagens vertrat die „heilige Barke", ein Kahn, welcher aus einer mit 4 Ochsen bespannten Schleife stand. Vor jedem Begräbnisplatze befand sich ein Gewässer, der „heilige See" genannt. Hier angekommen, wurde der Kahn in das Wasser gelassen, und nun stand es jedem frei, den Toten anzuklagen. Geschah das, so prüften die auf einem Gerüst sitzenden 40 Richter, ob die Anklage gegründet sei oder nicht. Im ersteren Falle' wurde das Begräbnis verweigert, im anderen Falle von den Angehörigen das Lob des Toten verkündigt. 5. Nach dem Tode stieg die Seele des Verstorbenen — wie die alten Ägypter glaubten — in die Unterwelt und mußte vor dem höllischen Gerichtshöfe, den Osiris mit seinen 42 Beisitzern bildete, erscheinen. Die hier gerecht befundene Seele schwang sich zu unbekannten Räumen empor, wo sie noch manchen Kampf zu bestehen hatte. Sie besaß jetzt die Fähigkeit, jede beliebige Form anzunehmen. So konnte sie sich in einen Sperber, Phönix, Kranich, in eine Schwalbe, Viper rc. verwandeln. Endlich gelangte sie in das Reich der Glückseligkeit, wo sie unter der Schar der Götter weilte. Die verdammte Seele, zwischen Himmel und Erde unerbittlich umhergejagt, suchte wieder in einen menschlichen Körper zu gelangen. Hatte sie einen solchen gefunden, so marterte sie ihn mit Krankheit und trieb ihn endlich zu Mord und Wahnsinn. Nach vieler Qual starb sie nach Jahrhunderten den zweiten Tod und zerfloß in das Nichts. 6. Die Bauwerke der alten Ägypter, von denen sich viele bis auf den heutigen Tag erhalten haben, setzen uns durch ihre Großartigkeit wahrhaft in Erstaunen. Unter ihnen sind besonders die Grabstätten der Könige — die Pyramiden — berühmt, von denen sich 70 aus der Hochebene finden, die 15 km westlich von Kairo sich erhebt. Eine solche Pyramide ist ein ungeheuer großer viereckiger Steinbau, der oben in eine Spitze ausläuft. In das Innere eines solchen Königsgrabes führt ein schmaler Gang, durch welchen die Leiche in die Grabkammer geschafft wurde. Die größte der Pyramiden ist fast so hoch als der Kölner Dom; jede ihrer Seiten mißt unten 200 m in der Breite. Mehr als 100 000 Menschen haben an dem Bau derselben über 30 Jahre gearbeitet. Die Könige begannen den Bau ihrer Grabstätten gleich nach ihrem Regierungsantritte und ließen bis zu ihrem Tode daran arbeiten. Daraus erklärt sich auch die verschiedene Höhe derselben. Die Wände der Pyramiden, sowie auch die der Tempel rc. sind mit seltsamen Inschriften versehen. Da sieht man Tiere, Menschen, Augen, Blumen, Topfe u. a. Dinge mit wenigen Strichen dargestellt. Man nennt solche Zeichen Hieroglyphen. Nur die Priester konnten diese Schrift lesen. Vor Tempeln und Palästen errichteten die Ägypter Obelisken. Das sind vierseitige, 15—50 m hohe Spitzsäulen, welche ans einem einzigen Steine hergestellt wurden. Am User des Sees Möris in Mittelägypten lag das Labyrinth, ein gewaltiger Reichspalast, der 12 Höfe und 3000 Zimmer, 1500 über der Erde und 1500 unter der Erde umfaßt haben soll. In ihm kamen die ersten Neichöbeamten zu Beratungen und zum Opfer zusammen. Jetzt sind nur noch Trümmer von diesem Riesenpalaste übrig.
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