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1. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. XIX

1892 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
100 Schiffen aus, welches in die Küstenstädte des Peloponnes einfallen mußten. Das bewog die Feinde abzuziehen; jedoch kamen sie im nächsten Jahre wieder und verwüsteten das Land um Athen herum in schrecklicher Weise. 6. Perikles' Ende. Das Elend der Athener im peloponnesischen Kriege wurde noch vergrößert durch eine Pest, welche in Athen ausbrach und unzählige Menschen hinraffte. Das undankbare Volk wälzte alle Schuld auf Perikles, weil es glaubte, daß er den peloponnesischen Krieg veranlaßt habe. Er wurde seiner Würden entsetzt und zur Zahlung einer Geldsumme verurteilt. Aber noch Schlimmeres stand ihm bevor. Die Pest wütete in seiner eignen Familie und raubte ihm eine Schwester und einen Sohn. Perikles erduldete alles mit standhaftem Mute. Als er aber auch dem letzten Sohn den Totenkranz auffetzte, da brach er vor Schmerz zusammen, und ein heißer Thränenstrom entstürzte den Augen des sonst so starken Mannes. Bald ergriff die Pest auch ihn selbst und raffte ihn fort. Zu spät erkannte das Volk, daß es ihm Unrecht gethan. Als er schon auf dem Sterbelager lag, kamen athenische Bürger zu ihm, um ihn zu trösten. Während sie sein Lager umstanden, rühmten sie seine Tugenden und seine Siege, in der Meinung, daß er schlafe und nichts höre. Er hörte jedoch alle ihre Reden und sprach zu ihnen: „Ihr rühmt, was man von vielen rühmen kann. Das beste aber habt ihr vergessen: kein Athener hat meinetwegen ein Trauerkleid angelegt!" 14- Alcibiades. (Erneuerung u. Ende des peloponnesischen Krieges.) 1. Als Knabe. Alcibiades stammte aus edlem Geschlechte. Er war von schöner Gestalt, hatte einen klugen Verstand und besaß eine einschmeichelnde Stimme. Leider aber war er leichtsinnig und mutwillig, und schon im Knabenalter verübte er manchen losen Streich. Einmal rang er mit einem stärkeren Knaben. Da er fürchtete zu unterliegen, biß er seinen Gegner in den Arm. Dieser schalt ihn darob und sagte: „Du beißest ja wie die Weiber." „Nicht doch," entgegnete Alcibiades, „sag lieber, wie die Löwen." Ein andermal spielte er mit andern Knaben auf der Straße Würfel. Als die Reihe des Würfelus an ihm war, kam gerade ein Wagen daher gefahren. „Warte noch ein wenig!" rief er dem Fuhrmaune zu. Da aber dieser nicht darauf hörte, sprang er auf, legte sich mitten auf der Straße vor die Pferde und rief: „Nun fahre zu, wenn du willst." So zwang er den Fnhrmann, stille zu halten. 2. Als Jüngling. In einer lustigen Gesellschaft machte Alcibiades einst eine Wette, daß er einem alten, vornehmen Athener auf der Straße eine Ohrfeige geben wollte. Er vollbrachte auch wirklich die freche That. Am andern Morgen aber ging er zu dem Greise, bat um Verzeihung und entblößte seinen Rücken, um die wohlverdiente Züchtigung zu empfangen. Der Greis verzieh ihm; ja, er gewann ihn bald sehr lieb und gab ihm seine Tochter zur Frau. Durch solche Streiche erregte Alcibiades Aufsehen, und jedermann sprach von ihm. Das war aber auch seine Absicht. Zu eben dem Zwecke kaufte er sich auch einen sehr schönen Hund für mehr als 3000 Mark. Die ganze Stadt sprach von dem prächtigen Hunde und dem hohen Preise. Damit aber noch nicht zufrieden, hieb er dem Hunde den Schwanz ab, und nun war er erst recht zum Tagesgespräch geworden. Einmal sah er auf dem Markte einen großen Volkshaufen, unter welchen Geld verteilt wurde. Sogleich ließ er sich von Hause Geld holen und warf es unter die Menge. Nun wurde das Gedränge noch größer. Plötzlich zog er unter seinem Mantel eine Wachtel hervor, ließ sie fliegen und versprach dem Wiederbringer eine Belohnung. Das Volk stürzte. der Wachtel nach. Er aber wollte sich halbtot lachen. Sein Lehrer war der weise Sokrates (S. Xxi). Vor diesem hatte er hohe Achtung. Er sagte einst von ihm: „Nur bei Sokrates begegnete es mir, daß ich mich einst vor mir selbst schämte." 3. Als Heerführer. Der Bruderkrieg zwischen Athen und Sparta war vor-
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