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1. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. XXVI

1892 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— Xxvi — dazu einladen. Diese erschienen auch sehr zahlreich mit ihren Frauen und Töchtern und ergötzten sich am Spiele. Plötzlich fielen die bewaffneten römischen Jünglinge über bte Jungfrauen her und trugen sie in ihre Wohnung. Die Sabiner aber entflohen. Nach einiger Zeit jedoch kamen sie vor Rom gezogen und forderten ihre Töchter zurück. Während des Kampfes stürzten die jungen Sabinerinnen in Trauerkleidern und mit fliegenden Haaren sich zwischen die Kämpfer und baten ihre Gatten, doch ja nicht ihre Väter zu ermorden; ebenso flehten sie ihre Väter an rhre Ehemänner zu verschonen. Da schlossen beide Parteien Frieden und bildetet! fortan ein Volk. 18. Carqumius Superbus, 1. Grausamkeit. Auf den ersten König Roms, Romulus, folgten noch sechs andere. Der letzte derselben hieß Tarquinius Superbus. Er hatte den Thron durch Ermordung seines Vorgängers, der sein Schwiegervater war, eingenommen und verübte während seiner Regierung eine Menge von grausamen Gewaltthaten. Besonders aber haßten ihn die Römer deshalb, weil er ihre Rechte mit Füßen trat und stets nach eigener Willkür regierte. So tötete er z. B. viele Senatoren oder verbannte dieselben, ohne ihre Stellen neu zu besetzen. Auch berief er die übrigen Statoren gar nicht mehr zusammen. Dabei drückte er die Armen durch harte Fron-dienste bei feinen Bauten (Kloake, Wasserleitung, Kapitol mit einem dreifachen Tempel) und die Reichen durch harte Abgaben. Wegen feines willkürlichen, stolzen Vorgehens gab ihm das Volk den Beinamen Superbus, d. i. der Stolze. — Auch seine eigenen Verwandten brachte Tarquinius ums Leben; nur einer, Iuuius Brutus, rettete sich durch eine List vor ihm. Er stellte sich nämlich blödsinnig und wußte den König so zu täuschen, daß dieser ihn nicht weiter beachtete, sondern ihn Brutus (d. i. den Dummen) nannte. 2. Die sibyllinischen Bücher. Einst — so erzählt die Sage — kam ein häßliches Wetb zu Tarquinius und bot ihm 9 Bücherrollen, die es bei sich trug, zum Verkaufe an. Da aber die geforderte Summe dem Könige zu hoch schien, so wies der König das Weib ab. Dic Alte warf 3 der Bücherrollen ins Feuer und bot dem Könige die übrigen 6 für denselben Preis an. „Du bist wohl unklug," entgegnete der König. Wiederum warf die Alte 3 Rollen ins Feuer und fragte dann den König: „Willst du jetzt für die letzten 3 der Bücher denselben Preis geben wie für die 9?" Der König, hierüber erstaunt, ließ die Auguren (Wahrsager) kommen und fragte sie um Rat. Diese rieten dem Könige, die Bücher zu kaufen. Kein Preis wäre zu hoch dafür. Das Weib erhielt die geforderte Summe, und die Bücher wurden nun in einem Tempel unter der Obhut zweier Priester verwahrt. Sie enthielten eine Sammlung von Weissagungen der Sibyllen (prophetische Frauen), weshalb sie bte sibyllinischen Bücher genannt wurden. Bei wichtigen Gelegenheiten schlug man die Bücher auf, und die Stelle, auf die man zufällig traf, deutete man auf das vorliegende Ereignis. 3. Vertreibung des Königs. 25 Jahre lang hat Tarquinius. seine tyrannische Herrschaft über Rom ausgeübt. Da schlug für ihn die Stunde der Vergeltung. Einstmals saßen die Söhne des Königs — so erzählt die Sage — während dieser gerade eine Stadt belagerte, beim Mahle und stritten mit ihrem Vetter Collatinns darüber, wer die beste Frau habe. Man beschloß, bte Frauen sofort zu besuchen und berjenigen den Preis zuzuerkennen, welche bei der besten Beschäftigung angetroffen würde. Da sanb sich's, daß bte Frauen der Königsföhne beim üppigen Mahle saßen, währenb die Frau des Collatinns — die tugenbhafte Lukretia — mit ihren Mägben noch tief in der Nacht Wolle spann. Erfreut über die Ankunft ihres Gemahls, be-
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