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1. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. 23

1892 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
reqenten in dem Erzbischof Adalbert von Bremen. Durch Milde und Nachsicht gelang es diesem sehr bald, den jungen König ganz und gar an sich zu fesseln. Dazu erfüllte er Heinrichs Herz mit Haß gegen die Sachsen, mit denen er selbst m beständiger Fehde lag. 3. Kampf mit den Sachsen. Im 16. Lebensjahre trat Hemrich die Regierung an. Er nahm seinen Wohnsitz mitten im Sachsenlande, in den schönen Thalern des Harzes. Um aber das widerspenstige Volk der Sachsen besser demütigen zu können, ließ er im ganzen Lande, besonders im Harze, feste Bergschlösser anlegen und das Volk mit harten Fronarbeiten drücken. Das reizte die Sachsen zum offenen Aufstande. Sie ariffen zu den Waffen und belagerten Heinrich in Goslar. Als dieser sich nun nach der festen Harzburg flüchtete, umstellten sie die Zugänge zu derselben Mit Wächtern. Heinrich entkam jedoch. In ihrer Wut zerstörten jetzt die Sachsen die Burg verbrannten die Kirche daselbst und wühlten selbst die Leichen aus der kaiserlichen Gruft hervor. Diese Roheit der Sachsen empörte die süddeutschen Fürsten, und mit ihrer und der Städte Hilfe besiegte Heinrich endlich die Sachsen in einer blutigen Schlacht unweit Langensal^a.^^ ^ ^ biefe gdt saß Gregor Vii. auf dem päpstlichen Thron. Er stammte aus einer armen, bäuerlichen Familie und hieß eigentlich Hildebrand. Durch ihn wurde die päpstliche Macht auf den höchsten Gipfel erhoben. „Der Papst," sagte er ist der Stellvertreter Gottes auf Erden. Er allein kann sich der kaiserlichen Abzeichen bedienen; seine Füße haben alle Fürsten zu küssen. Sein Name allein darf m dem Kirchengebete genannt werden, und kein Name in der Welt ist dem seimgen an die Seite zu stellen. Ihm ist erlaubt, Kaiser abzusetzen und Unterthanen von der Pflicht gegen abtrünnige Fürsten zu entbinden." Um nun die Kirche gänzlich von jeder weltlichen Macht — besonders von der des Kaisers — unabhängig zu machen, gebot er: 1. kein geistliches Amt sollte mehr um Geld verkauft werden (bis dahm hatten die Fürsten nicht selten die Bischofssitze rc., welche meist sehr einträglich waren, nur gegen Zahlung einer hohen Summe an ihre Inhaber verliehen. Man nannte dieses Verfahren „Simonie" nach Ap. Gesch. 8, 18); 2. der Papst allein und kein Fürst sollte das Recht haben, Bischöfe zu ernennen und ihnen die Zeichen ihrer Würde, Ring und Stab, zu geben (Investitur); 3. kein Geistlicher sollte verheiratet sein (Cölibat), damit er — losgerissen von Weib und Kind — um so leichter allen Befehlen des Papstes nachkommen könne. 5. Heinrich im Bann. Diesen neuen Anordnungen des Papstes aber wollte sich der Kaiser nicht fügen. Er besetzte nach wie vor Bischofssitze und Abteien. Infolgedessen ließ ihm der Papst, bei dem Heinrich von den Sachsen schon vorher eines lasterhaften Lebenswandels angeklagt war, ankündigen, daß er ihn, wenn er nicht „bis zur nächsten Fastensynode" (ein geistliches Gericht) Beweise seiner Sinnesänderung gegeben habe, in den Bann thun werde. Empört über solche Anmaßung, ließ Heinrich den Papst aus einer Versammlung deutscher Bischöfe in Worms absetzen und schrieb „an Hildebrand, nicht den Papst, sondern den falschen Mönch": „Steige herab, verlaß den angemaßten apostolischen Stuhl!" Da sprach Gregor den Bann über den Kaiser aus und alle ferne Unterthanen von dem Eide der Treue los. Anfangs lachte Heinrich darüber. Bald aber erklärten ihm die deutschen Fürsten, einen andern Kaiser wählen zu wollen, wenn er nicht binnen Jahresfrist vom Banne gelöst sei. 6. Reise nach Italien. Da entfiel dem sonst so kühnen Kaiser aller Mut, und er beschloß, nach Rom zu reisen und sich mit dem Papste auszusöhnen. Im Winter des Jahres 1077 trat er mit seiner edlen Gemahlin, seinem dreijährigen Söhnlem und einem kleinen Gefolge die harte Reise über die Alpen an. Das war ein furchtbarer Weg. Die hohen Bergrücken waren mit ungeheuren Schneemassen bedeckt, und ein eiskalter Wind riß den Reisenden die Haut von Gesicht und Händen. Unter Todesgefahr hatte man endlich den Gipfel erreicht. Aber das Schlimmste sollte erst noch kommen. Denn die Seite nach Italien zu war abschüssig und glatteisig. Die Männer
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