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1. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. 8

1888 - Braunschweig : Wollermann
— 8 — ten; in Portugal das Reich der Vandalen, ©neben und Alanen. Die Vandalen gingen 429 unter ihrem lahmen Könige Geiserich nach Nordafrika und gründeten hier das Vandalenreich, das 534 durch Belisar, den Feldherrn des römischen Kaisers Jnstinian, zerstört ward. Zu beiden Seiten der Pyrenäen entstand das Reich der Westgoten (S. 6)' in Italien das Reich der Ostgoten, die, anfangs von den Hunnen unterworfen, sich nach Attilas Tode in Ungarn niederließen und später unter Thcodorich d. Gr. in Italien das Ostgotenreich gründeten (493); dasselbe erlangte auf kurze Zeit eine große Blüte, wurde aber bald von Narses, dem Feldherrn Justinians, wieder zerstört (554). 568 zogen die Langobarden aus dem heutigen Lüneburgischen und Brandenburgischen nach Oberitalien und gründeten dort unter Alboin das lombardische Reich. Die Angelsachsen gingen unter ihren Anführern Hengist und Horsa 449 nach Britannien und errichteten dort 7 Königreiche. Im nördlichen Gallien setzten sich die Franken, am Oberrhein (in Schwaben) die Alemannen fest. Unveränderte Wohnsitze behielten die Sachsen, zwischen Rhein und Elbe, Harz und Nordsee, die Friesen an der Nordseeküste und die Thüringer in Mitteldeutschland. 7. Die ersten Ansiedelungen in Deutschland. Hotenbe stcrttrrng. 1. Dorfansiedetungen. Die alten Germanen führten fast ein Nomadenleben. Langsam — fast unmerklich — zogen sie im Laufe zweier Jahrtausende von Osten nach Westen. In den Thalgründen weideten sie das Vieh; mit dem Speer durchstreiften sie die Urwälder nach Jagdbeute, und nur wie im Vorüberziehen wurde hier und da ein Stückchen Land bestellt und abgeerntet. Erst nach der Völkerwanderung kam Ruhe in die germanischen Volksstämme: sie wurden seßhaft. In der Regel wählten sich mehrere Familien (Sippen) ein Stück Land zur gemeinsamen Heimat aus. An der bestgelegenen Stelle wurde das Dorf erbaut. Rund herum um dasselbe lag die Flur. Diese wurden nach der Güte des Bodens in berschiedene Felder geteilt. Ein jedes Feld wurde wiederum in so biet (born Wege ablaufende) Streifen zerlegt, als Familien im Dorfe borhanden waren. Dann wurden die Streifen berieft, und so erhielt ein jeder seinen Anteil born guten und schlechten, born nahen und fernen Acker. Wald und Weide aber waren gemeinsames Eigentum und kamen nicht zur Verteilung. 2. Slctdtcrrrsiedetungen. Der Wohnsitz des Edelings war die Burg. Um diese herum siedelten sich in der Regel auch seine Schloßleute, — Knechte, Schmiede, Sattler, Bäcker rc. — an. Sie alle waren unfreie Leute und erhielten von ihrem Herren alles, was sie zum Lebensunterhalte gebrauchten. Viele von diesen Unfreien aber wurden mit der Zeit Freie; sie bildeten den ersten Keim der Stadtleute. Anfangs nährten sich dieselben hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht. Als aber die Städte größer wurden, trieben ihre Bewohner daneben auch bielfach ein Handwerk. Bald kamen auch fremde Kaufleute und legten ihre Waren bor der Kirche zum Verkaufe aus. Hier waren sie nicht nur am besten gegen etwaige Räuber geschützt, sondern hier fanden sie auch an Sonn- und Festtagen die meisten Käufer. So entstand um die Kirche herum der Marktplatz, und die Festtage (Meßtage) waren lange Zeit hindurch auch die Markttage. Daher auch der Name „Messe" für Markt. 3. Altdeutsche ‘Qoienbeftatiuxxq. Bis zu Anfang des 4. Jahrhunderts wurden die Toten teils berbrannt, teils begraben. Das Verbrennen geschah, nachdem der Tote gewaschen und gekämmt war, aus einem Scheiterhaufen, der in der Regel aus Eichenholz errichtet wurde. War der Verstorbene reich, so legte man auch wohlriechende Holzer auf die Leiche und schmückte den Holzstoß mit Waffen und Kleidern. Auch Kämme und Rasiermesser wurden der Leichs zur Seite gelegt. Beim Tode des Hausherrn tötete man auch sein Roß und seinen treusten Knecht und berbrannte sie mit ihm. Das war für den Knecht die höchste Ehre, da er nur im Gefolge feines Herrn in die Walhalla gelangen konnte. Auch die Frau tötete sich in der Regel beim
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