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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 4

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
4 Die germanische Urzeit. außerdem fertigten Frauen und Mägde leinene und wollene Gewebe und nähten die Felle erbeuteter Tiere zu Pelzen zusammen. Nicht selten begleiteten die Frauen ihre Männer in den Krieg, um auch da alle Gefahren und Anstrengungen mit ihnen zu teilen. Sie zählten und untersuchten die Wunden derselben, nach deren Zahl die Tapferkeit der Kämpfenden schätzend, brachten ihnen Speise und feuerten sie durch ermunternden Zuspruch zum Kampfe an. 5. Nahrung. Die Hauptnahrungsmittel waren Milch und Fleich-speisen, Eier wilder Vögel, Fische, ferner Hülsenfrüchte und gewöhnliche Arten von Rüben und Kraut, seltener Brot. Als einziges Gewürz hatte man Salz, welches man durch Verdampfen salzhaltigen Wassers gewann. Das Lieblingsgetränk war Bier, das man aus Malz und bitteren Kräutern braute, oder Met, den man aus Honig und Wasser bereitete. 6. Häusliches Leben, a) Der Braut kauf (die Verlobung). „Eine Mitgift, so erzählt ein römischer Geschichtsschreiber, bringt nicht die Frau dem Manne, sondern der Mann der Frau. Zugegen sind die Eltern und die Verwandten und prüfen die Geschenke, nicht zum Ergötzen der Frau erlesen, noch daß sich damit die Neuvermählte schmücke, sondern Rinder, ein gezäumtes Roß und ein Schild mit Speer und Schwert. Gegen diese Geschenke wird das Weib übergeben; dagegen bringt sie selbst dem Manne einige Waffen zu." b) Der Brautlauf (die Hochzeit). Der Brautlauf wurde in feierlicher Weise begangen, aber nicht - wie heute — im Hause der Braut, sondern in dem des Bräutigams. Dieser holte, umgeben von seinen besten Freunden, mit seinem schönsten Schmucke angethan, die Braut aus dem Hause ihrer Eltern ab. Ein festliches Mahl, bei welchem auch Hochzeitslieder ertönten, vereinte die Gäste. Die Frau genoß als Herrin eine hohe Achtung; ja man sah in den Frauen sogar etwas höheres, göttliches und schrieb ihnen namentlich die Gabe der Weissagung zu. c) Die Kinder. Die Kinder der Freien wuchsen mit denen der Knechte gemeinsam auf und wurden in Kleidung und Lebensweise an Abhärtung gewöhnt. Der Knabe lernte Rosse tummeln und die Waffen handhaben, bis er in der Volksversammlung für waffenfähig erklärt und vor allein Volke durch den Vater, einen Verwandten oder einen Fürsten wehrhaft gemacht wurde. Mit dieser feierlichen Handlung schloß das Kindesalter für den Knaben ab. Die Töchter wurden in den häuslichen Arbeiten und in der Kenntnis der Runen unterwiesen; bis
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