Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 20

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
20 Die Zeit bet Völkerwanderung haben wohl ihre Gebiete erweitert, aber ihre Heimat niemals aufgegeben; die Ostgermanen haben sie verlassen und sind gewandert. Zu den Ostgermanen gehörten die Goten Völker, welche um 140 an der unteren Weichsel wohnten. Diese begannen die Wanderung, indem sie sich nach Südosten, nach der Nordküste des Schwarzen Meeres wandten, wo sie seit d. I. 200 auftauchen. Von ihrem Stoße getroffen, gerieten sowohl germanische als andere Stämme in Bewegung, die sich nun gegen die Grenzen des römischen Reiches wandten, das sich bis an die Donau erstreckte. In langjährigen Kämpfen wurden endlich die Andränger, unter denen sich besonders die Markomannen gefährlich erwiesen, besiegt und auf das linke Donauufer zurückgeworfen. So siegreich der Kaiser Marc Aurel gewesen, sein schwacher Sohn Commodus begnügte sich nach kurzem Kampfe mit dem Versprechen der Tributleistung. Um die Germanen von weiteren feindlichen Einfällen abzuhalten, wurde ihnen auf römischem Gebiete Land zur Ansiedelung angewiesen. Dadurch wurden im römischen Reiche unbebaute oder verödete Landstrecken urbar gemacht, und die Germanen traten in römische Kriegsdienste. 2. Bildung neuer Stämme in Deutschland. Die Ansiedelungen der westlichen Germanen rückten wegen der stärkeren Bevölkerung näher aneinander, die Völkerschaften traten in engeren Verkehr, und so bildeten sich allmählich die Stämme der Alamannen, Franken und Sachsen aus. 3. Hunnen und Goten. Die Hunnen, ein wildes, nomadisches Reitervolk vou abschreckender Häßlichkeit und rohen Sitten, drangen im Verlaus des 3. und 4. Jahrhunderts aus Jnnerasien vor und schoben sich allmählich aus ihren Steppen nach Westen, bis sie etwa um d. I. 370 an der unteren Wolga , an den Grenzen Europas erschienen. Dieses kriegerische Hirtenvolk, das von der Milch seiner Herden und dem rohen Fleisch des erbeuteten Wildbrets lebte, verbrachte sein ganzes Leben zu Pferde und gewöhnte seine Kinder von den ersten Jahren an Schmerzen und an Blut, indem ihnen die Wangen zerfetzt wurden, so daß auch die Männer völlig bartlos erschienen. Es waren kleine, untersetzte Gestalten mit großem Kops, schiefsitzenden Augen, von gelber Hautfarbe, in schmutzige Felle gehüllt, die solange getragen wurden, bis sie vom Leibe abfielen; zu Fuß schwerfällig, aber mit ihren kleinen, struppigen Pferden wie verwachsen. In blitzschnellem Jagen warfen sich die Retter auf den Feind, überschütteten ihn mit einem Hagel spitzer Knochenpfeile und warfen ihm
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer