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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 27

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
und Staatenbildung. 27 das nicht seßhaft werden wollte und lieber bei den Nachbarvölkern Beute suchte. Ihr junger König Theodorich beschloß die Eroberung Italiens, weil Odoaker früher auch ein Reich zerstört hatte, dessen König bei den Ostgoten Zuflucht fand. Das ganze Ostgotenrolk, durch rugische Scharen noch verstärkt, machte sich auf die Wanderschaft. Die Habe und alles Geräte war auf Wagenhäuser geladen, die von Ochsen gezogen wurden; die Frauen hatten für das Reisegewand gesorgt und bereiteten auf der Fahrt für den Unterhalt, was die Jagd lieferte oder die Völker, durch deren Gebiet der Zug sich langsam bewegte, freiwillig oder gezwungen an Lebensmitteln hergaben. Odoaker zog den Ostgoten entgegen, wurde aber mehrmals geschlagen und mußte sich nach dem schier unbezwinglichen Ravenna zurückziehen. Fast drei Jahre widerstand diese Stadt in hartnäckigen Kämpfen, endlich ergab sich Odoaker gegen Zusicherung seines Lebens und seines Ranges dem Gegner. 493. Einige Tage nach der Übergabe aber stieß Theodorich den Besiegten mit eigener Hand nieder. 11. Das Reich Theodorichs. Nach dem Siege wurde Theodorich von seinen Goten nochmals feierlich als ihr König und Herr von Italien anerkannt. So kam Italien unter die Herrschaft der Goten. Theodorich versuchte, die Germanen und Römer in Italien zu einem Volk zu verschmelzen, sie sollten friedlich nebeneinander wohnen. Waffen durften nur die Goten tragen, sie bildeten das Heer. Die Römer sollten den Geschäften des Friedens nachgehen und deshalb blieben auch ihre Einrichtungen vollkommen unversehrt. Die Goten wurden von ihren Beamten gerichtet und regiert. Aber die gewünschte Verschmelzung kam nicht zustande, auch Theodorich sonnte sich die Herzen der Römer trotz Leutseligkeit und Freigebigkeit nicht gewinnen. Nicht nur daß beide Völker in Sprache und Sitte verschieden waren, sie hatten auch verschiedenen Glauben, und das war die tiefste Kluft, die beide trennte. Theodorich lebte vorzugsweise in Ravenna, das er durch römische Baumeister mit Kirchen, einem Palaste und einem Grabmale für sich selbst schmückte. Sein Hof war von den Gesandten fremder Fürsten, selbst aus den fernsten Ländern, stets lebhaft besucht, und er war weit und breit ein gefürchteter und geehrter Herrscher. Als Theodorich im Jahre 526 starb, hinterließ er einen neunjährigen Enkel, der einmal später sein Nachfolger werden sollte; vorerst aber führte dessen Mutter Amalasu nt ha, Theodorichs Tochter, die Regierung. Sie wurde von einem Verwandten, mit dem sie sich vermählte, ermordet. Dies benutzte der oströmische Kaiser
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