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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 55

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit des Frankenreichs. 55 sein Sohn Ludwig hörte, verließ er Bayern, von großem Schmerze um den Vater getrieben. Sobald er nach Frankfurt kam, schickte er von da Gesandte an Lothar, verlangend, daß der Vater milder behandelt werde. Das nahm aber sein Bruder nicht gut auf. Darauf brach Ludwig auf und kam nach Mainz, wo ihn sein Bruder traf; und sie halten zusammen eine heftige Unterredung über diese Dinge. Denn alle, welche Lothar bei sich hatte, waren Gegner des Kaisers; die aber Ludwig mit sich führte, waren ihm und seinem Vater treu. Von da kehrte Lothar nach Aachen zurück und feierte hier das Geburtsfest des Herrn, während sein Vater noch immer in Haft war. Nach dem Feste der Erscheinung Christi schickte Ludwig wieder Gesandte an seinen Vater. Als diese nach Aachen kamen, gewährte ihnen Lothar, daß sie den Kaiser in Gegenwart seiner Aufpasser sähen. Als die Gesandten vor dem Fürsten erschienen, warfen sie sich demütig zu seinen Füßen nieder. Dann grüßten sie ihn von seinem Sohne Ludwig. Die geheimen Worte wollten sie ihm aber nicht mitteilen, wegen der Anwesenheit der Aufpasser; durch gewisse Zeichen jedoch, die sie machten, ließen sie ihn merken, daß sein Sohn Ludwig diese Behandlung des Vaters nicht gutheiße. Nachdem die Gesandten abgereist waren- zwang Lothar seinen Vater, mit ihm wieder nach Compiegne zu gehen. Als dies sein Sohn Ludwig hörte, folgte er ihnen mit einem gesammelten Heere; und da er nicht mehr weit von ihnen war, ließ Lothar den Vater los und entfernte sich von ihm mit seinen gottlosen Ratgebern. Ludwig aber kam zu feinem Vater, nahm ihn ehrenvoll auf, führte ihn wieder nach feinem Sitze zu Aachen zurück und setzte ihn wieder in sein Reich und feine Würde ein. Und sie feierten daselbst das heilige Osterfest des Herrn. Als dies der Bischof Ebo hörte, ergriff er sogleich die Flucht; er wurde aber gefangen und vor den Kaiser geführt, der ihn in strenge Haft bringen ließ. Der Schmerz über die entarteten Söhne brach dem alten Vater schließlich das Herz; 840 starb er." Da sich jetzt L o t h a r der Herrschaft.über das ganze Reich bemächtigen wollte, so verbanden sich Ludwig und Karl gegen ihn und besiegten ihn in einer Schlacht. Als eine Folge derselben gilt, daß die auswärtigen Feinde später überall die Grenzen durchbrachen; denn die gefürchtete ritterliche Streitmacht der Franken lag auf dem Schlachtfelde. Lothar sah sich hierauf gezwungen, mit den Brüdern eine Teilung des Reiches einzugehen, und das geschah im Vertrag zu Verdun. 2. Vertrag zu Verdun. 843. Nach demselben erhielt Ludwig,
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