Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 57

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit des Frankenreichs. 57 das Reich ein Herd innerer Fehden und der Raub der beutegierigen Ungarn, eines halbwilden Nomadenstammes, der vom Ural in die Gegenden der Theiß und Donau gewandert war. Kaum erwachsen, sank der junge König 911 ins Grab. Die Karolinger in Deutschland waren ausgestorben; der deutsche Königsthron stand verwaist. Anhang: Das Keben der Frau in der karolingischen Zeit. 1. Die Eheschließung. Nach altfränkischer Sitte überreichte der Bräutigam den Angehörigen der Braut 1 Solidus und 1 Denar, zum Zeichen dafür, daß er die Mundschaft über die Jungfrau zu erwerben, d. h. sie zum Weibe zu nehmen gesonnen sei. War der Bräutigam vermögend, so schenkte er der Braut als Morgengabe einen kleineren oder größeren Landbesitz. Während früher die Zusammen-sprechung der Verlobten durch Nichtgeistliche (Laien) stattgefunden hatte, wird in der Zeit der Karolinger die kirchliche Eheschließung üblich. Doch war des Priesters Segen nicht unbedingt notwendig, und das Volk begehrte denselben auch erst nach und nach. Oft geschah die Einsegnung durch den Priester nicht in der Kirche, sondern im Hochzeitshause und zwar nicht selten erst nach der eigentlichen Hochzeitsfeierlichkeit. 2. Das eheliche Leben. Die Frau stand noch immer unter der Mundschaft ihres Gatten. Starb der Mann, so währte die Trauerzeit 30 Tage, während welcher die Hinterbliebenen fasteten und Opfergaben für den Toten spendeten. Erst nach Verlauf dieser Zeit durfte die Erbteilung vorgenommen und von der Witwe eine neue Ehe eingegangen werden. Wo das Christentum Wurzel gefaßt hatte, wurden die Kinder innerhalb des ersten Lebensjahres getauft. Wie am Hofe Karls des Großen, so wird es wohl auch sonst mit der Erziehung gehalten worden sein. Die Söhne mußten, sobald es das Alter erlaubte, reiten, sich in den Waffen und in der Jagd üben, die Töchter aber sich an die Bearbeitung der Wolle, an Spinnrocken und Spindel gewöhnen. Während die Eltern angehalten wurden, die Söhne in die Schule zu schicken, wurde es von den Mädchen nicht verlangt. 3. Die Kleidung der Frau. Kleider aus weichen, schönfarbigen Stoffen umhüllten die Gestalt. Ein Mantel, zuweilen mit Pelz verbrämt und von goldenen Schnüren zusammengehalten, wallte von den
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer