Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 70

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
70 Die Zeit der sächsischen 2. Otto Iii., 983-1002. Weihnachten 983 war Otto Iii. in Aachen vom Erzbischof von Mainz gekrönt worden, als die Nachricht vom Tode des Kaisers anlangte. Da der junge Kaiser noch unmündig war, so führte seine Mutter Theophano zunächst die Regierung und nach ihrem Tode (991) die Kaiserin Adelheid in Verbindung mit dem Erzbischöfe von Mainz bis 995. Ein Jahr darauf unternahm Otto Iii. die erste Romfahrt 996. Er setzte seinen Vetter Bruno auf den päpstlichen Stuhl (als Gregor V,) und empfing die Kaiserkrone. Nach Gregors Tode erhob Otto seinen ehemaligen Lehrer, den wegen seiner Gelehrsamkeit berühmten Bischof Gerbert zum Papste. Sylvester Ii., wie er sich nannte, übte einen großen Einfluß ans den jugendlichen Fürsten aus. Rom sollte wieder die Hauptstadt des Reiches, ja der Welt werden. Otto umgab sich mit dem Prunke des Hofes zu Konstantinopel. Andererseits aber unterzog er sich unaufhörlichen Bußübungen und machte Wallfahrten. So pilgerte er im Jahre 1000 nach Gnefen, wo die Gebeine des von heidnischen Preußen erschlagenen Bischofs Adalbert ruhten. In den rauhen Märztagen zog er barfuß in die polnische Stadt ein und ehrte den Toten durch Errichtung des Erzbistums Gnesen. Dann wieder ließ er das Grabmal Karls des Großen in Aachen öffnen und stieg hinab in die Gruft, um dort zu beten. Wcthfend Otto sich auf der einen Seite als erhabener Kaiser dünkte, zeigte er sich auf der anderen als ein Mönch. Bei einem solchen Schwanken konnte die kaiserliche Macht nicht gedeihen, und so war bald alles in Aufruhr gegen ihn. Sein ältester Freund, der Erzbischof von Mainz, verließ ihn, ein großer Teil der Herzöge und Grafen waren seiner undeutschen Regierung überdrüssig und stifteten eine Verschwörung gegen ihn, die Wenden, Polen und Ungarn erhoben sich. In Rom brach ein Aufstand los. Während rings um ihn alles in Aufruhr war, lag er fieberkrank in einem Felsenneste in der Nähe Roms. Dort starb er zu Anfang des Jahres 1002, noch nicht ganz 22 Jahre alt. Er starb unvermählt. Seinem Wunsche, in Aachen neben Karl dem Großen beigesetzt zu werden, wurde entsprochen. Deutsche Schwerter mußten seine Leiche vor Verunglimpfung der Italiener schützen. 3. Das Reich nach dem Tode Ottos Iii. Unter der Regierung der Nachfolger Ottos des Großen vollzogen sich im deutschen Reiche große Veränderungen. Die alte Gauverfassung löste sich auf, geistliche und weltliche Herrschaften teilten sich in den alten Gaubezirk. Die freien Gaugenossen wurden zum größten Teil abhängige Leute der
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer