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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 76

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
76 Die Zeit der sächsischen Kaiser Heinrich starb in seiner Pfalz Grona bei Göttingen 1024. Mit ihm starb das sächsische Kaiserhaus aus. Sein Tod wurde tief betrauert. „Die Blüte der Menschheit," schreibt ein Geistlicher jener Zeit, „der Preis der Könige, der Glanz des Kaisertums, der Leiter der Kirche Gottes, der friedfertige Vorkämpfer der Christenheit ist dahin, unser Kaiser Heinrich." „Es weine Europa, denn es hat sein Haupt verloreu! Rom weine, es entbehrt seinen Schutzvogt! Es beklage die ganze Welt den zweiten Heinrich, der die Christenheit schützte, die Friedensstörer vernichtete und aller Willkür entgegentrat." Nach seinem Willen wurde seine sterbliche Hülle im Dom zu Bamberg beigesetzt. Dort hat auch neun Jahre später Kunigunde zur Seite ihres Gemahls das Grab gefunden. Iv. Kultur zur Zeit der sächsischen Kaiser. Wie Karl der Große, so haben auch die sächsischen Kaiser für die Bildung ihres Volkes gesorgt. Heinrich I. und besonders Otto I. haben durch die Ausbreitung des Christentums, durch die Gründung von Bistümern auch im nördlichen Deutschland eine neue Kultur herbeigeführt. In Sachsen entwickelte sich reger Sinn für Kunst und Wissenschaft. Besonders die Frauen des Kaiserhauses, der Erzbischof Bruno von Köln und einige Bischöfe sorgten für Lehranstalten. Dieser Erzbischof Bruno, ein Bruder Ottos 1., zugleich Erzkapellan, (oder Reichskanzler) des Kaisers, rief eine ähnliche Einrichtung ins Leben, wie sie Karl der Große mit seiner Hofschule hatte. Fast alle im Reiche, die sich geistig etwas dünkten, eilten an den Hof des Königs und scharten sich um Bruno. Während er anderen ein Vorbild wurde, suchte er selbst für sich neue Lehrer und fand sie. Zunächst waren es Griechen, die teils als Gesandte vom Hofe zu Konstantinopel erschienen, teils zerstreut in deutschen Klöstern wohnten. Mit Eifer studierte Bruno ihre Sprache und ließ sich gern mit ihnen in ein Gespräch ein. Viel verdankte er auch dem irländischen Bischof Israel, der in einem Kloster zu Trier wohnte. Denn wie früher, so waren auch jetzt wieder irländische Mönche bestrebt, die Heiden zu bekehren und die Klöster zu beleben. In diesem Streben fanden sie an Bruno einen eifrigen Förderer. Der kaiserliche Hof wurde wieder der Mittelpunkt des geistigen Lebens, und vom Hofe aus verbreitete sich die Teilnahme an den Wissenschaften weiter durch das Reich, namentlich nahmen die
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