Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 111

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
und der Hohenstaufen. 111 Akkon, wo sie erfolglos mit den Türken kämpften. Ein sehr strenger Winter brachte ansteckende Krankheiten, und ihnen erlag mit Tausenden seiner Landsleute auch Herzog Friedrich im Januar 1191. Den letzten deutschen Zuzug führte Leopold von Österreich im Frühjahre 1191 nach Akkon, und dieser eroberte mit den Königen von Frankreich und England die starke Festung, mußte sich aber gefallen lassen, daß der hochfahrende englische König Richard Löwenherz sein Banner von dem besetzten Mauerturme wieder herabreißen ließ. Der König Philipp von Frankreich wie Leopold kehrten heim, Richard aber kam später auf seiner Heimreise in Leopolds Gewalt und wurde von ihm und vom Kaiser dreizehn Monate lang ge- fangen gehalten (zuletzt auf Burg Trifels in der Rheinpfalz), bis er auf Verlangen der deutschen Fürsten gegen ein Lösegeld freigegeben wurde. h) Rückblick auf Friedrich Rotbart*). Er war völlig ein Herr, wie das Volk ihn begehrte, und zugleich ein Kaiser, der deutsche Fürsten zu bändigen wußte. Gewaltig in Erscheinung, Wort und Willen, ein Kriegsheld, der mit auserwählter Schar in das dichteste Schlachtgetümmel ritt, der noch als Greis auf gepanzertem Roß vor seinem Heere in den Fluß tauchte; ein reicher Gabenspender für seine tapferen Getreuen, für den kunstvollen Sänger und bauverständigen Werkmeister; ein Urteilsprecher von eherner Kraft, dabei ein weitschauender Staatsmann, der mit den alten Fürsten Europas und des Morgenlandes verhandelte und die Fäden fest in der Hand hielt, durch welche er ihren Eigennutz bändigte. Er war geneigt zu Gewaltmitteln; wo er Widerstand fand, war er hart und ohne Erbarmen und dabei von einer zähen Festigkeit, welche durch kein Mißlingen beirrt wurde. In vielen fürwahr ist er Karl dem Großen ähnlich. Eine hünenhafte Gestalt war den Germanen aufgestiegen, um das römische Reich deutscher Nation aus dem Chaos der Völkerwanderung vorzubereiten; eine zweite erschien, kurz bevor die alte Kaiseridee des Mittelalters verging. Aber Friedrich war nicht nur der stolzeste Nachfahre des großen Karl, er war zugleich sein dunkleres Gegenbild. Sein Leben begann unter dem Zwange derselben Ideen, in denen das Leben Karls geendet Hatte. Auch er forderte sich die Herrschaft über Italien, die Oberherrlichkeit über das Abendland. Aber unvergleichlich stärker waren die widerstrebenden Mächte, mit denen Friedrich rang; die lombardischen Krieger waren *) Nach Gustav Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenheit.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer