Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 115

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
und der Hohenstaufen. 115 auch von der staufischen, als rechtmäßiger König anerkannt. Die Tochter Philipps, Beatrix, bat den König um Bestrafung der Mörder ihres Vaters. Dieser gemährte ihre Bitte. Otto von Wittelsbach ereilte die volle Strafe, er wurde geächtet und für vogelfrei erklärt. Nirgends fand er eine Ruhestätte mehr, keine Stadt, keine Burg, kein Hof öffnete sich ihm, seine Güter wurden verwüstet, sein Stammschloß Wittelsbach niedergerissen und an dessen Stelle der Jungfrau Maria zu Ehren eine Kirche erbaut. Endlich wurde auch der Schlupfwinkel Ottos entdeckt. Er hatte sich in einem Hofe der Mönche von Ebrach bei Regensburg nach langem Umherirren versteckt. Die Rächer Philipps zogen heran, umstellten den Hof, fielen über Otto her und stachen ihn nieder. Das abgeschnittene Haupt des Geächteten wurde in die Donau geworfen, der Leichnam blieb unbestattet liegen, bis die Mönche vom Papst die Erlaubnis erhielten, ihn zu beerdigeu. 3. Otto It. als Alleinherrscher. König Otto Iv. verlobte sich im Mai 1209 anf dem Reichstag zu Würzburg mit der elfjährigen Beatrix. Durch diese Verlobung eines Welfen mit der Staufiu konnte nun endlich ein langer Kampf zwischen diesen beiden Fürstenhäusern beendigt werden. Da die Braut noch zu jung war, so mußte die Vermählung noch auf einige Jahre hinausgeschoben werden. Beatrix wurde unter königlichem Geleite nach Braunschweig geführt, um an dem Hofe des Pfalzgrafen Heinrich, der Ottos Bruder war und eine Staufin zur Gemahlin gehabt hatte, eine sichere Stätte zu haben. Otto selbst zog im Sommer des Jahres 1209 nach Italien, iint sich die Kaiserkrone zu holen. Er wurde auch von Innocenz Iii. in der Peterskirche gekrönt. Aber bald hielt er nicht, was er früher dem Papste versprochen hatte. Er suchte die Macht des Kaisers in Italien wieder herzustellen, rückte deshalb in Unteritalien ein, unterwarf sich dasselbe und traf Anstalten, nach Sizilien überzusetzen, um dem jungen Staufer Friedrich sein Normannenreich zu entreißen. Da erhielt Otto die Nachricht, daß Innocenz den Bannfluch über ihn und seine Anhänger ausgesprochen habe und daß in Deutschland viele Fürsten von ihm abgefallen seien. Die Gegner Ottos hatten auf Wunsch des Papstes 1211 in Nürnberg Friedrich, den Sohn Kaisers Heinrich Vi., zuin König gewählt. Auf solche Nachrichten hin erschien Otto 1212 wieder in Deutschland, suchte seine Anhänger in der Treue zu befestigen, und um sich namentlich die Freunde der Staufer zu erhalten, vermählte 8*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer