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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 121

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
und der Hohenstaufen. 121 Zusammenstellung -er Merkstoffe. 1096-1270. Kreuzzüge. 1100. Königreich Jerusalem gegründet. 1138—1254. Hohenstaufische Kaiser. 1152—1190. Friedrich l. Rotbart. 1268. Konradins Tod. Untergang der Hohenstaufen. Anhang: Girre mittelalterliche Heerfahrt. 1. Der Kriegsherr. Der König war von Rechts wegen oberster Kriegsherr; jeder Reichsfürst, der auf dem Reichstage anwesend war, mußte ihm schwören, das Gesetz nicht zu übertreten, nicht von der gebotenen Heerfahrt zurückzubleiben, aber er war doch an den Willen der Fürsten gebunden. Während er früher nach seinem Belieben eine Heerfahrt hatte ansagen können, hing es fortan von der Gesamtheit der Fürsten ab, ob dieselbe unternommen werden sollte oder nicht. Bewilligten die Fürsten die Heerfahrt, so wurde vom König nur die Anzahl der zu,stellenden Mannen bestimmt, weigerten sie sich dagegen, so standen ihm nur diejenigen Ritter zur Verfügung, die von ihm unmittelbar abhängig waren. Jede Heerfahrt mußte vorher feierlich angekündigt, die.vorbereitungszeit hinlänglich bemessen, die Romfahrt des Kaisers Jahr und Tag, andere Heerfahrten sechs Wochen vorher angesagt rotfden. Boten gingen durch das Land, um sie allgemein auszurufen; durch Briefe erhielten die Lehensträger und die Vorsteher der Städte, die Truppen zu stellen hatten, Befehl, sich zu rüsten und zu bestimmter Zeit aus dem Sammelplatz sich einzufinden, und die Ungehorsamen wurden mit strenger Strafe bedroht; aber nur im äußersten Notfall, wenn der König der einstimmigen Zustimmung der Fürsten gewiß war, ward es ihm möglich, die Säumigen zu bestrafen. 2. Die Beschaffenheit des Heeres. So erschienen neben den ritterlichen Mannen die Fußtruppeu, an Zahl ihnen weit überlegen, mit Bogen und Armbrust, Schleuder und Lanze ausgerüstet und zum Teil zum Kriege gezwungen; angeworbene Soldtruppen, die aus dem Kriege ein Handwerk machten, Zucht, Erfahrung und Geschicklichkeit in höherem Maße besaßen als die nur gelegentlich aufgebotenen Bürger und Lehensleute; außerdem kamen abenteuerliche Ritter, jüngere Söhne edler Geschlechter, die imr ein geringes Erbe erwarten konnten, sich aber bei Plünderungen zu bereichern, vielleicht im eroberten Lande ein einträgliches Lehen zu gewinnen hofften. Ihnen galt die Religion wenig, selbst wenn es ins gelobte Land ging. „Der eine zog aus Abenteuerlust aus, der andere mit zu tjostieren, der dritte um die Welt zu sehen, der vierte, um seine Geliebte zu ehren, der fünfte, Gott zu dienen, der sechste, um des Herrn willen zu leiden, der siebente, um seiner Armseligkeit daheim zu entgehen und Geld und Gut zu erwerben, der achte zum Zeitvertreib, der neunte endlich aus Ehrgeiz.'^ Neben den abenteuernden Rittern strömten auch alte erfahrene Kriegsknechte herbei, die für Lohn jedem dienten, der sie bezahlte; Tollköpfe, verwegene Draufgänger, mit Streitäxten, Messern, Keulen, Hellebarden, oft auch nur mit hölzernen Spießen
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