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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 139

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
bis zum Ende des Zwischenreiches. 139 Schranken teerten sich allmählich; nach Ruhe sich sehnend, trabten die Kämpfer nach ihrer Herberge zurück, um sich in einem Bade zu erquicken und Schweiß und Staub abzuspülen. Mancher war braun und blau geschlagen; andere hatten die Arme gebrochen oder sonst sich schwer verletzt. Leute wurden ausgesendet, die Verwundeten, die nicht mehr zu gehen ober zu reiten vermochten, auszusuchen, die Toten zu sammeln und aus Bahren heimzutragen. Was auf dem Felde liegen geblieben war an Waffen, Kleiderresten und Sattelzeug, das überließ man dem zuschauenden Volke. Die Gefangenen aber sandten die Sieger an ihre Frauen, denen es freistand, sie umsonst oder gegen Entschädigung frei zu lassen. Den Beschluß der Ritterspiele machte die Austeilung des Dankes oder des Kampfpreises. Dieser wurde nach dem Ausspruche der Kampfrichter demjenigen Ritter erteilt, der sich am meistert im Turnier ausgezeichnet hatte. Aus der Hand einer schönen und vornehmen Ritterdame empfing der Sieger ein schönes Schwert, ein Wehrgehenk, einen kostbaren Ring, eine goldene Kette ober ein anderes teures Kleinod. Durch das ganze Laub erscholl jetzt der Ruhm seines Namens. Ehe er heimzog, um auf der einsamen Burg das altgewohnte einförmige Leben von neuem zu beginnen, fpenbete er wohl freigebig seinen Freunben, verschenkte die^eroberten Rosse und suchte durch seine Mittel zumal die fahrenben Sänger zu gewinnen, die sein Lob überall, bei allen Turnieren, die sie besuchten, verkünbigen sollten. 6. Fahrende Sänger und Spielleute*). Wenn irgenbwo ein Turnier angesagt war, so erschienen außer den Rittern und gelabenen Gästen auch viele ungelabene. Das waren die fahrenben Sänger und Spielleute, die, obgleich ungeladen, doch gern gesehen wurden. Gesang und Musik liebte die ritterliche Gesellschaft sehr. Der fahrende d. H. der umherziehende Säuger, der die schönsten neuen Lieder singen konnte, und der Spielmann, der aus seiner Geige oder Harfe die schönsten neuen Tänze zu spielen wußte, dursten sicher sein, von den Turniergästen reich beschenkt und von dem Veranstalter des Turniers gut verpflegt zu werden. Außerdem waren die durch das Land Fahrenden weit umher gekommen, hatten viel gesehen und gehört und konnten viel erzählen. Oft behielt man nach beendetem Turnieren einen fahrenden Sänger längere Zeit auf einer Burg, um sich von ihm durch Spiel n , , "O Nach Albert Richter, Bilder aus der deutschen Kulturgeschichte. 2. Aufl. Leipzig. 1893.
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