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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 300

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
300 Das Zeitalter der Reformation 1517—1640. Der Papst berief ihn dieserhalb nach Rom, gab aber zu, daß sich Luther vor dem Kardinal Cajetan in Augsburg stellen sollte. Diese Unterredung war ohne Ergebnis. Nach einer Verhandlung mit dem päpstlichen Kammerherrn von Miltiz zu Altenburg versprach Luther zu schweigen, wenn seine Gegner auch schmiegen. Dies geschah nicht und so fand 1519 eine öffentliche Erörterung zwischen Dr. E ck aus Ingolstadt und Luther (mit Karlstadt) in Leipzig statt. Luther bestritt das göttliche Recht des Papsttums und die Unfehlbarkeit der Beschlüsse der Kirchenversammlungen. Im Jahre 1520 schrieb er „An den Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung" und die Bücher „Von dem babylonischen Gefängnis der Kirche" und „Von der Freiheit eines Christenmenschen." Mit diesen Schriften war Luthers Bruch mit Rom, soweit er noch nicht eingetreten war, innerlich vollkommen entschieden. Der öffentliche Bruch geschah, als Luther am 10. Dezember 1520 die von Eck ausgewirkte Bannbulle in ein emporloderndes Feuer warf. Es hing jetzt viel davon ab, wie sich der junge Kaiser zu der religiösen Bewegung stellen werde. b) Karl V. von Deutschland und der Reichstag zu Worms 1521. Nach dem Tode Maximilians I. (1519) versetzte die Kaiserwahl die deutschen Fürsten in große Aufregung, da Karl von Spanien, ein Enkel Maximilians, und Franz I. von Frankreich sich um den deutschen Kaiserthron bewarben. Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen, welchem viele deutsche Fürsten die Kaiserkrone angetragen, lenkte die Wahl auf Karl. Beide Bewerber sparten weder Mühe noch Geld. Endlich trug Karl den Sieg davon. Er war 1500 zu Gent geboren und nach dem Tode seines Vaters Philipp Herr der Niederlande geworden. Nach seiner Wahl zum deutschen Könige vereinigte er die mächtigsten Reiche „in denen die Sonne nicht unterging" in seiner Hand. Er besaß Spanien, die Niederlande, Neapel und Sizilien, außerdem die neu entdeckten Länder in Amerika. In der Wahlverhandlung, welche er unterschreiben mußte, versprach er, nichts vom Reich zu veräußern, nichts ohne Einwilligung der Stände zu thun, kein sremdes^Kriegsvolk in das Reich zu bringen, bei den Reichsverhandlungen die deutsche Sprache zu gebrauchen .und die Reichsämter nur mit Deutschen zu besetzen. Karl war in den Niederlanden französisch erzogen worden. Das Deutsche kannte er nur in der dortigen Mundart, und die Wünsche des deutschen Volkes auf kirchlichem Gebiete verstand er nicht. Sein
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