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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 318

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
318 Das Zeitalter der Reformation 1517—1640. Die evangelischen Fürsten und Städte hatten 1537 in der Stadt Schmalkalden ein Bündnis geschlossen zu gegenseitigem Schutz, wenn einer von ihnen um der evangelischen Lehre willen angegriffen würde. Die Führer dieses schmalkaldischen Bundes waren der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen. So lange Luther lebte, kam es nicht zum Kriege. „Ich will lieber einen zehnfachen Tod erleiden, als durch meine Lehre einen Krieg erregen," sagte er in Schmalkalden zu den versammelten Fürsten. Aber schon ein Jahr nach seinem Tode (1546) begann in Deutschland der Krieg um die Reformation. Kaiser Karl V. wollte, daß in Deutschland ein Herr und eine Kirche herrschen sollten, deshalb gedachte er die Schmalkaldener mit Gewalt zur alten Lehre zurückzubringen. Zu diesem Zwecke nahm er nach Besiegung seines Feindes Franz von Frankreich die Beseitigung der Religionsspaltung thatkräftig in die Hände. Er ließ durch den Papst eine Kirchenversammlung nach Trient berufen, auf welcher auch die Protestanten erscheinen sollten. Da sie sich weigerten, diese Kirchenversammlung und auch den Reichstag zu Regensburg zu beschicken, weil sie vorher sahen, daß sie überstimmt werden würden, so beschloß der Kaiser gewaltthäüges Eingreifen und sprach über die Häupter des Schmalkaldener Bundes die Acht aus. Nun sammelte sich das Heer des Schmalkaldener Bundes bei Regensburg, und es würde den schlecht gerüsteten Kaiser leicht besiegt haben, wenn die Fürsten einig gewesen wären und den Rat Sebastians Schärtlins, des Feldhauptmanns der süddeutschen Städte, befolgt und einen raschen Angriff gemacht hätten. So aber berieten sie hin und her und blieben unthätig an der Donau bei Donauwörth stehen. Unterdessen rückten spanische Truppen unter dem Herzog Alba aus Italien und den Niederlanden ohne Widerstand in Deutschland ein, unterwarfen sich die wichtigsten süddeutschen Städte, Würtemberg und die Pfalz, und der Herzog Moritz von Sachsen fiel in Kursachsen ein. Dieser Herzog hatte sich gegen das Versprechen, die sächsische Kurwürde zu erhalten, mit dem Kaiser verbunden. Jetzt war der Kurfürst Johann Friedrich genötigt, zum Schutze seines Landes heim zu eilen, und das schmalkaldische Heer löste sich auf, auch Philipp verließ die Truppen, um sein Land zu schützen. Nachdem sich ganz Süddeutschland dem Kaiser unterworfen, konnte er dem vom Kurfürsten schwer bedrängten Herzog Moritz zu Hülfe kommen. Der Kaiser, sein Bruder Ferdinand und Alba über-
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