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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 321

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Das Zeitalter der Reformation 1517—1640. 321 den Gräueln und Verwüstungen seiner spanischen Söldnerbanden erfüllend, zog Karl V. gen Süden nach Augsburg, wohin er den Reichstag berufen hatte. Von italienischen und spanischen Soldaten umgeben, traf der Kaiser am 23. Juli 1547 in Augsburg ein, und mit Entsetzen sah das Volk, wie er seinen überwundenen Gegner, den Kurfürsten von Sachsen, gleichsam im Käfige mit sich herum führte. Furchtbar war der Druck der Einquartierung für die Bürger, die spanischen Truppen hausten wie die Teufel, ihnen war nichts heilig, und Karl selbst konnte sie nur dadurch schrecken, daß er ein Schafott und vor dem Rathause einen Galgen errichten ließ. Am 1. September wurde der Reichstag eröffnet. Karl beschloß, selbst einen Vergleich in der Religion zu erzielen, und glaubte denselben in einem Interim zu finden, das der gefügige Reichstag im Mai 1548 ohne Widerspruch annahm. Dieses Interim forderte die Wiederherstellung der bischöflichen Gewalt und des katholischen Gottesdienstes, sowie die Rückgabe der Kirchengüter und gewährte den Protestanten nur die Priesterehe, das Abendmahl in beiderlei Gestalt und die Aufhebung der Fastengebote, alles aber nur bis zur Entscheidung der Kirchenversammlung. d) Stimmungen im protestantischen Deutschland. Nur mit großer Mühe, teilweise mit Gewalt gelang es, das Interim den großen Städten des Südens aufzunötigen. Von den Fürsten willigte der hartbedrohte Ulrich von Würtemberg ins Interim, und Philipp von Hessen versprach das wenigstens, um sich aus seiner unerträglich harten Gefangenschaft zu befreien, aber fein Schicksalsgenosse Johann Friedrich verweigerte die Unterwerfung. Einen Mittelweg schlug Kurfürst Moritz von Sachsen ein. Angesichts der feindlichen Stimmung in seinen neuen Landesteilen bestimmte er im Dezember 1548 die Einführung des Leipziger Interims, das in allem wesentlichen die protestantische Kirche bestehen ließ und nur in manchen Äußerlichkeiten der alten Kirche nachgab. Joachim Ii. von Brandenburg mußte seinen Geistlichen gegenüber auf die Durchführung des Augsburger Interims stillschweigend verzichten, sein Bruder Hans von Küstrin lehnte sie rundweg ab. Der eigentliche Mittelpunkt des Widerstandes aber wurde Magdeburg, der Sammelplatz der entschlossensten Protestanten, trotz der bereits im Juli 1547 über die Stadt verhängten Acht. Allmählich ergriff Deutschland eilte mächtige Empörung über die spanische Herrschaft des Kaisers; denn nicht deutsche, sondern fremde, Roßbach, Hülfsbuch rc. Ol
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