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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 325

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Das Zeitalter der Reformation 1517—1640. 325 in Genf eine große Sittenreinheit; allein Calvins große Strenge verschaffte ihm auch viele erbitterte Feinde, die es durchsetzten, daß er 1538 aus der Stadt verbannt wurde. Er ging nach Straßburg, wurde daselbst Prediger der evangelischen Gemeinde, auch Professor der Theologie an der Universität und trat mit Melanchthon in enge Verbindung. In Gens riß nach Calvins Weggang bald die größte Zügellosigkeit ein; Unordnungen brachen aus, und der Rat bat Calvin, doch wiederzukommen. Unter dem Jubel der Bevölkerung kehrte Calvin 1541 nach Genf zurück. Er führte eine Kirchenordnung ein, welche Muster für alle Kirchen reformierten Bekenntnisses wurde. Neben den Geistlichen wirkten in der Kirche Älteste und Diakonen, welche aus den Gemeindemitgliedern gewählt wurden. Calvins Ansehen und Einfluß reichte bald weit über Gens hinaus. Könige und Fürsten begehrten feinen Rat, und die größten Männer der Zeit standen mit ihm im Briefwechsel. Infolge der anhaltenden Thätigkeit und großen Anstrengungen wurde Calvin leidend. Wenige Tage vor feinem Tode versammelte er den Rat und die Geistlichen der Stadt um fein Sterbebett und ermahnte sie zur Treue gegen Gottes Wort, sowie zur Eintracht untereinander. Er starb am 27. Mai 1564. Genf war der Mittelpunkt der reformierten Kirche. Von da aus verbreitete sich die Lehre derselben nach Frankreich, den Niederlanden, nach England, Schottland, Polen, Mähren und Siebenbürgen. In Deutschland wirkte für sie besonders Kurfürst Friedrich Iii. von der Pfalz. a) Skandinavien. Die drei nordischen Reiche Schweden, Norwegen und Dänemark waren feit 1397 zu einem Reiche vereinigt. Die Grausamkeit Christians Ii. von Dänemark brachte 1520 die Schweden zur Empörung. Sie wählten Gustav Erichfon Wasa, einen Sprößling des alten schwedischen Königshauses, zum König (1523), welcher die Ausbreitung der Lehre Luthers begünstigte, so daß ans einem Reichstag im Jahre 1527 die Reformation förmlich eingeführt wurde; die geistlichen Kirchengüter wurden dem König zur Verfügung gestellt. In Dänemark wurde die Reformation durch Reichstagsbeschluß im Jahre 1527 eingeführt. b) England. Zur Zeit der Reformation regierte in England der König Heinrich Viii. (1509—1547), ein selbstherrischer, leidenschaftlich heftiger, gegen jeden Widerspruch aufbrausender Fürst, welcher anfangs gegen Luther auftrat und dessen Lehre in einer besonderen Schrift zurückzuweisen suchte. Später sagte er sich aus persönlichen Gründen vom Papste los und erklärte sich 1531 zum kirchlichen Ober-
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