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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 367

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Der dreißigjährige Krieg. 367 stein früher eingeräumt worden waren. Dieser fügte sich seiner Entlassung ohne Widerspruch, weil er sicher war, daß seine Stunde nochmals schlagen werde; er zog sich auf seine Güter in Böhmen zurück. Das Herzogtum Mecklenburg hatte man ihm wieder genommen. 6. Der schwedische Krieg. 1630-1632. Gustav Adolf. Die protestantische Sache wäre bei der Uneinigkeit und Unentschlossenheit der evangelischen Fürsten in Deutschland verloren gewesen, hätte sich ihrer nicht der schwedische König Gustav Adolf angenommen, der im Juni 1630 mit 16000 Manu an der Peenemündung gelandet war. Thatsächlich befand er sich schon seit lange im Kriegszustand mit dem Kaiser. In einem Kriege, den er mit der in Polen herrschenden katholischen Linie seines Hauses um die schwedische Erbfolge geführt, hatte Wallenstein den Polen Hülfstruppen gesandt; schwedische Krieger hatten die Stadt Stralsund gegen Wallenstein verteidigt. Die eigentliche Triebfeder des Krieges aber war der Kardinal Richelieu in Frankreich, der von 1624 bis 1642 als allmächtiger Minister das französische Staatsruder leitete. Er nahm den Plan Heinrichs Iv., die Zertrümmerung der habsburgischen Macht, wieder auf und hatte 1629 einen Waffenstillstand zwischen Polen und Schweden zuwege gebracht, um Gustav Adolf freie Hand zu schaffen. Bei Gustav Adolf wirkten mehrere Beweggründe zusammen. 1. Er wollte den Protestantismus vor gänzlicher Niederwerfung schützen. 2. Die Herrschaft des Kaisers in Norddeutschland hinderte Schweden daran, die Ostsee in feine Gewalt zu bringen. Den nächsten Grund zum Kriege gab ihm die Vertreibung der ihm verwandten Herzöge von Mecklenburg. Mit großem Mißtrauen betrachteten die lutherischen Reichsstände sein Erscheinen; die norddeutschen Protestanten beschlossen daher in der Leipziger Zusammenkunft (1631), sich ihm nicht anzuschließen. Gustav Adolf, durch französische Hülfsgelder unterstützt, rückte langsam vor, vertrieb die kaiserlichen Besatzungen aus Pommern und Mecklenburg und zwang den brandenburgischen Kurfürsten Georg Wilhelm zu einem Bündnis. Aber noch verweigerte der Kurfürst von Sachsen ihm den Durchzug. Mit Verhandlungen, die zwischen dem Kurfürsten von Brandenburg und dem König von Schweden wegen des Elbüberganges bei Wittenberg gepflogen wurden, ging kostbare Zeit verloren, welche die Kaiserlichen unter Tilly und Pappenheim benutzten, um Magdeburg, den Hort des Protestantismus, zu erobern, ehe der König zum Entsatz herankam.
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