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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 406

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
406 Die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt. Schwester Luise Charlotte nach der Festung Küstrin gebracht, wo er dann jahrelang blieb. Als elfjähriger Knabe sah er seinen Oheim, den König Gustav Adolf, als derselbe auf dem Zuge nach Magdeburg sich den Durchmarsch durch die Marken erzwang. Bald nach dieser Begegnung mit Gustav Adolf verließ der Kurprinz um das Jahr 1631 Küstrin und verweilte längere Zeit am Hofe des letzten Herzogs von Pommern Bogislaw Xiv. zu Stettin. Von hier aus machte er oft Ausflüge nach Wolgast, wo damals seine Tante, die Königin von Schweden, weilte. Hier war es, wo der dreizehnjährige Kurprinz im Frühjahr 1633 mit seinen Eltern an der Leiche des bei Lützen gefallenen Schwedenkönigs stand. Mit seinem Vater folgte er dem Sarge des königlichen Helden, als derselbe im feierlichen Trauerzuge auf das schwedische Staatsschiff geleitet wurde, welches die Leiche heimwärts führte. Nach kurzem Aufenthalt in Berlin trat Friedrich Wilhelm, von seinen Erziehern begleitet, eine Reise nach den Niederlanden an, um hier zu seiner weiteren Ausbildung teils auf der Hochschule zu Leyden, teils in Arnheim und im Haag, der holländischen Residenz, mehrere Jahre zu verweilen. Dieser Aufenthalt ist für die ganze Lebensrichtung des jungen Fürsten von entscheidender Bedeutung geworden. Hier lernte er weise und kräftige Staatsmänner kennen; Handel und Gewerbe, Künste und Wissenschaften waren hier zu einer Blüte gelangt, wie man sie damals in keinem andern Lande kannte. Unter der Anleitung des ihm verwandten Statthalters des Landes, Friedrich Heinrich von Dranien, lernte er die Bedingungen und Aufgaben eines blühenden Staatswesens kennen, die ihm für seine eigene spätere Regierung vorbildlich gewesen sind. Als sich der Prinz eine Zeitlang in der holländischen Residenz Haag aufhielt, fand er dort bald gute Freunde. Es waren unter ihnen aber auch manche recht leichtsinnige Gesellen, welche ihn in ihr lockeres, leichtfertiges Leben hineinzuziehen suchten. Aber der Prinz war gegen die Versuchungen standhaft, verließ den Haag und begab sich in das Feldlager des Prinzen von Dranien, der ihn wegen seiner bewiesenen Charakterfestigkeit belobte. Nachdem Kurprinz Friedrich Wilhelm im Jahre 1638 von diesem holländischen Aufenthalt in die Heimat zurückgekehrt war, wurde er schon wenige Jahre darauf durch den plötzlichen Tod seines Vaters, der am 1. Dezember 1640 zu Königsberg gestorben war, zur Regierung berufen. 2. Zustände in den hohenzollernschen Staaten bei seinem Ne-
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