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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 408

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
408 Die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt. ^eishllr§ r1ud;t linb butließ die Regimenter, deren Obersten nicht ausschließlich ihm den Eid leisten wollten; sodann bildete er aus den übrigen em stehendes Heer, das fortan die Hauptstütze des Staates fern sollte. Da es aber vorerst noch klein war, so schloß er mit den Schweden einen Waffenstillstand und wußte den Kaiser Ferdinand Iii. Su beschwichtigen, so daß beide ihn in Ruhe ließen, wie auch er die Neutralität streng wahrte. Bis zum westfälischen Frieden war das Heer auf 8000 Mann angewachsen, zu dessen Erhaltung die Stände wenn auch widerwillig, die Kosten bewilligten. Auf diese Truppenmacht gestützt, konnte Friedrich Wilhelm im westfälischen Frieden ein gewichtiges Wort mitsprechen. 2 Heilung der Wunden, die der Krieg dem Lande geschlagen. C? für die Landwirtschaft. Der Kurfürst sandte erfahrene Männer m die Provinzen, ließ durch sie den Zustand der Dörfer und Felder untersuchen und den Leuten, die arbeiten wollten Wohnungen und Acker anweisen und gab ihnen, damit sie die wüsten Ländereien wieder bebauten, Pferde und Aussaat sowie die Baustoffe auch erließ er ihnen für mehrere Jahre die Steuern. Durch Aufnahme verfolgter Ausländer wurden die Ländereien bevölkert, außerdem mußten alle jüngeren Söhne der Bauern Land zur Bestellung urbar machen. Für den Betrieb des Landbaues lieferte er wirksame Vorbilder, indem in der Kurmark Vorwerke und Milchwirtschaften (sogenannte Holländereien) angelegt wurden; auch der Verwaltung und Bewirtschaftung der Krongüter wandte der Kurfürst feine Aufmerksamkeit zu, wie er nicht minder den Gartenbau beförderte, der in Holland damals schon zu hoher Blüte gelangt war, während er in Deutschland kaum in den ersten Anfängen stand. Die nach holländischem Muster für seinen Hofhalt eingerichteten Küchengärten, in denen für die kurfürstliche Tafel Blumenkohl und andere aus Holland bezogene Gemüse gebaut wurden, fanden bald auch in weiteren Kreisen Nachahmung. Um die Gutsbesitzer in der Pflege des Gartenbaues zu ermuntern, ließ er Pflanzen und Sämereien unentgeltlich verteilen. An den Landstraßen wurden überall Baumreihen gepflanzt, und der Kurfürst befahl seinen Unterthanen, hinter ihren Häusern Gärten anzulegen. Kein Landmann durfte sich verheiraten, wenn er nicht wenigstens vorher sechs Obstbäumchen veredelt und ebensoviel junge Eichen gepflanzt hatte. b) Sorge für Gewerbe und Handel. Nicht weniger wie die Hebung der Landwirtschaft ließ sich der Kurfürst die des Ge-
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