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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 411

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
Die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt. 411 gestellt und nach Berlin verlegt, ein anderes in Verfall geratenes Gymnasium in Berlin erneuert und die Ritterakademie zu Frankfurt a. O. gegründet. Da die vorhandenen Mittel sehr dürftig waren, so gab die Mutter des Kurfürsten aus ihren Einkünften jährlich einige hundert Thaler zum Unterhalt dieser Schulen. Mit Eifer nahm er sich der Kirchen an, von denen viele in Trümmer lagen. Er ließ den traurigen Zustand vieler Gemeinden sorgfältig untersuchen; seine Hofprediger mußten im Lande umherreisen und Vorschläge machen, wo und wie die Kirchenangelegenheiten zu bessern wären. Von der Errichtung eigentlicher Volksschulen in unserem heutigen Sinne ist in dieser Zeit zwar noch keine Rede, doch finden sich Anfänge dazu. So befahl der Kurfürst, „daß die Kirchen und Gemeinden allen Fleiß anwenden sollen, hin und wieder sowohl in Dörfern, Flecken als in Städten wohlbestellte Schulen anzuordnen." Diese Verordnung galt zunächst für die Kurmark. Aber auch für Pommern wurde angeordnet, daß in den Städten neben den Lateinschulen „Deutsche Schreibschulen und Jungfrauenschulen" eingeführt werden sollten; im Magdeburgischen wurden die Küster angewiesen, „die Knaben und Mägdlein lesen und schreiben zu lehren." Aber die Küster selbst waren nur teilweise des Lesens und Schreibens kundig; sie sahen die Ausübung irgend eines Handwerkes als ihren eigentlichen Beruf, das Unterrichten als Nebensache an und wurden von den Bauern lediglich als gedungene Gemeindediener behandelt. Zu der jetzt berühmten königlichen Bibliothek in Berlin legte der Kurfürst den Grundstock, indem er die auf den Böden des Schlosses aufgespeicherten Werke ordnen ließ, um sie für jedermann zugänglich zu machen. Auch zur Gründung einer Bildersammlung machte er den Ansang durch Erwerbung von Bildwerken holländischer Meister. In sogenannten Kunstkammern wurden Erzeugnisse des Kunstgewerbes ans fremden Ländern gesammelt. Kunstarbeiten in Gold und Silber wurden vom Kurfürsten und seiner Gemahlin eifrig begünstigt; Kupferstecher, Bildhauer und Bildgießer, Elfenbeinschnitzer und Stuckarbeiter fanden am Hofe vielfach Beschäftigung, trotz des Geldmangels, der oft in den kurfürstlichen Kassen herrschte. Auch die Musik wurde eifrig gepflegt und gefördert, und eine aus 12 Hofmusikanten bestehende Kapelle mußte wöchentlich zweimal im Dom beim Gottes? dienst mitwirken. 4. Der Kamps mit dm Ständen und das kurfürstliche Heer. Die wichtigste Aufgabe, die der Kurfürst allezeit im Auge behielt, war
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