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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 414

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
414 Die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt. Während seines ganzen Lebens sah er es als seine besondere Pflicht an, sich der bedrängten Glaubensgenossen in der Nähe und Ferne anzunehmen. Aber auch sonst ließ er keine Gelegenheit ungenutzt, um sich als Schirmherr der Protestanten zu erweisen, wo dieselben immer des Schutzes bedurften. Wiederholt legte er beim Kaiser für die schlesischen Protestanten Fürbitte ein, die unter den härtesten Bedrückungen zu leiden hatten. Ebenso nahm er sich der bedrückten Glaubensgenossen in Polen an. Er ließ für sie im Brandenburgischen und Preußischen Sammlungen veranstalten und setzte große Summen aus, um durch gelehrte Theologen litauische Übersetzungen der Bibel und des Katechismus anfertigen zu lassen. Die hochherzigste That seiner Regierung war die Aufnahme der aus Frankreich vertriebenen Hugenotten. Kaum hatte er durch seinen Gesandten in Paris Kunde erhalten, daß den Hugenotten die früher zugesagte Glaubensfreiheit am 22. Oktober 1685 aufgehoben worden sei, so beantwortete er diese Gewaltmaßregel schon am 28. Oktober mit dem „Edikt von Potsdam," worin er die französischen Protestanten einlud, sich in sein Land zu retten, und ihnen Schutz und Unterstützung jeder Art verhieß. Es kamen ihrer 20 000, fleißige, geschickte und gebildete Leute, die sich in den brandenburgischen Staaten und besonders in der „französischen Kolonie" zu Berlin ansiedelten. Alle Gebiete des gewerblichen Lebens der Hauptstadt und des ganzen Landes erfuhren durch die französischen Einwanderer eine nachhaltige und den Wohlstand des ganzen Landes hebende Förderung, in allen Zweigen des Staatsdienstes, aus allen Gebieten der Wissenschaft haben sie Großes geleistet. Iii. Der Große Kurfürst als Staatsmann und Feldherr. Eine bedeutende Anlage als Staatsmann bewies Friedrich Wilhelm bei den Verhandlungen im westfälischen Frieden und dessen Errungenschaften, später aber erlitt seine Staatskunst durch die Schliche des habsburgischen Kaiserhauses mehrfache Niederlagen. Er hat sich an zwei Kriegen beteiligt: 1. Am schwedisch-polnischen Kriege 1656—1660. In dem Kriege zwischen Schweden und Polen, dessen König seine Hand nach der schwedischen Krone ausstreckte, unterstützte Kurfürst Friedrich Wilhelm, dem weder ein mächtiges Schweden noch ein mächtiges Polen
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