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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 449

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
zur Zeit des Großen Kurfürsten. 44d verband sie sich mit 12 Gefährtinnen zur Gründung einer dem Dienste christlicher Liebe und kirchlichen Lebens gewidmeten Gemeinschaft frommer Frauen. Die Vereinigung wurde der heiligen Ursula geweiht; sie forderte kein bindendes Gelübde und sollte nach dem Wunsche der Stifterin eine nicht streng klösterlich geordnete Schwesterschaft bilden, die sich mit Verrichtung gewisser häuslicher und kirchlicher Andachtsübungen, mit dem Unterricht der weiblichen Jugend, mit der leiblichen und geistigen Pflege der Kranken zunächst in der Stadt Brescia und deren Umgebung beschäftige» sollte. Später verbreitete sich dieser Orden besonders in Frankreich, aber auch in Deutschland; er hatte Klöster zu Erfurt, Breslau, Bremen, Graz, Innsbruck und in vielen anderen deutschen Städten. Zur Zeit seiner höchsten Blüte, nach 1700, zählte der Orden 350 Klöster. Von gleicher Bedeutung wurde der Orden der barmherzigen Schwestern, den Vincenz von Paula in Verbindung mit der ebenso menschenfreundlich gesinnten Frau Louise de Gras 1634 gegründet hatte. Die Ausgabe dieses Ordens hat Vincenz in seiner Anweisung bezeichnet' „Euere Klöster sind die Häuser der Kranken, euere Zellen gemietete Stuben, euere Korridore die Häuser der Stadt und die Säle der Krankenhäuser, euere Einsamkeit ist der Gehorsam, euer Sprach-gitter die Gottesfurcht, und euer einziger Schleier eine strenge und heilige Bescheidenheit." Seine Hauptaufgabe bestand in der Pflege der Kranken, auch der ekelhaftesten und gefährlichsten, in Nachtwachen an Kranken- und Sterbebetten. Die Eintretenden wurden strengen Proben unterworfen, bis sie nach fünf Jahren, wenn sie alle Proben bestanden, nirgends Furcht und Ekel gezeigt und auch die härtesten Arbeiten verrichtet hatten, als Schwestern aufgenommen wurden. Gar bald erfreute sich der Orden allgemeiner Anerkennung und Hochachtung, ihm schlossen sich Frauen aus den vornehmsten und angesehensten Familien an. Auch in Deutschland erwarb er sich große Gunst; in den meisten größeren katholischen Städten fanden sich Anstalten desselben. Die Novizen erhielten einen sehr gründlichen und ausführlichen Religionsunterricht, damit ihnen der christliche Glaube eine kräftige Stütze auf ihrer schweren Laufbahn war und sie auch den Kranken Trost und Mut einsprechen konnten. Auch wurden sie angeleitet, die Kinder im Schreiben, Lesen und Rechnen zu unterrichten, weil unter Umständen auch das Unterrichten zu ihrer Aufgabe gehörte. Weiter Roßbach, Hülssbuch rc. 29
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