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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 594

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
594 Die Zeit der staatlichen Umwälzungen. gebende Körper gab seine Zustimmung ab. Darauf wurde- eine neue Verfassung unter der Leitung Napoleons entworfen, im Staatsrat durchgesprochen und endlich dem Senat zur Bestätigung übergeben. Mit allen gegen vier Stimmen nahm dieser in feierlicher Sitzung am 18. Mai 1804 die Vorlagen an und überbrachte die jüngste Verfassung Frankreichs dem Ersten Konsul in St. Cloud. Die Republik hatte einen Kaiser. Sämtliche deutsche Fürsten, den Kaiser Franz nicht ausgenommen, beeilten sich, ihre Huldigungen an dem Throne des Kaisers der Franzosen niederzulegen, in welchem sie jetzt einen Ebenbürtigen erkannten. Die Ehre und die Rechte Deutschlands zu wahren, kam dem Kaiser Franz nicht in den Sinn, vielmehr hatte er bereits den Entschluß gefaßt, aus der Krone des heiligen römischen Reichs herauszuschlüpfen und sich dafür eine funkelnagelneue, die österreichische Kaiserkrone aufzusetzen; der deutsche Kaiser Franz Ii. nannte sich seit dem 10. August 1804 Franz I., Kaiser von Österreich. Um seiner selbstgefügten Hoheit in den Augen der Welt Glanz und Herrlichkeit zu verleihen, richtete Napoleon die inständigsten Bitten an den heiligen Vater Pius Vii., sein Haupt mit geweihtem Öle zu salben und seiner Krone den Segen der katholischen Kirche zu erteilen. Nur widerstrebend und nach langen Verhandlungen über die Eidesformel entschloß sich der Papst zu der beschwerlichen Winterfahrt, um denjenigen zu salben, der noch vor kurzem eines blutigen Frevels beschuldigt worden war. Vor der Krönung wurde der Ehebund Napoleons auf Betreiben Josephinens von dem Oheim Napoleons, dem Kardinal Fesch, insgeheim eingesegnet, was bisher nicht geschehen war. Am 15. Dezember 1804 setzte Napoleon sich und seiner Gemahlin eigenhändig die Krone auf, nachdem der heilige Vater ihn am 2. Dezember gesalbt hatte. t Um dem Throne, welcher soeben wieder errichtet worden war, den Glanz der alten Monarchien zu geben und die Männer der Revolution mit denen der früheren Regierung zu vereinigen, schuf Napoleon einen neuen Adel. Seine Brüder und Schwestern wurden in den Rang der kaiserlichen Prinzen und Prinzessinnen erhoben. Achtzehn Generäle wurden Marschälle von Frankreich und erhielten mit den Würden ein große Schenkung an Geld und an Landbesitz. Den kaiserlichen Thron umgabeu sechs Großwürdenträger, daran schlossen sich sechzehn Großoffiziere des Kaiserreichs. Merkstoffe. 1776—1783. Der nordamerikanische Freiheitskrieg. 1789. Ausbruch der französischen Revolution. 1792. Frankreich wird Republik. Nationalkonvent. 1793. Hinrichtung Ludwigs Xvi. Erste Koalition gegen Frankreich. 1793—1794. Schreckensherrschaft unter Robespierre. 1795. Das Direktorium. Friede zu Basel. 1797. Friede zu Eampo Formio. 1798. Feldzug nach Ägypten. 1799. Napoleon Erster Konsul. 1801. Der Friede zu Luneville beendigt den Krieg der 2. Koalition gegen Frankreich, dasselbe erwirbt das linke Rheinufer. 1804. Napoleon wird Kaiser der Franzosen.
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