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1. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 636

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
636 Die Zeit der Freiheitskriege Unterdrückung der Welt auf. Aber die flammenden Worte begeisterter Dichter und Redner hätten doch wohl allein nicht ausgereicht, es bedurfte noch andrer Mittel, das durch Unglück niedergeschlagene Volk wieder aufzurichten. Daher fanden Erbauungsbücher wieder den Weg in die Familien. Zfchokkes „Stunden der Andacht" wurden jetzt in schwerer Zeit für viele ein Trost. Und Trost und Mahnung vereint tönten von den Kanzeln. In Berlin riefen wackere Prediger zur Vertiefung des Lebens durch den Glauben auf, sie mahnten zu frommer Einfalt und zu stiller Häuslichkeit zurückzukehren. So sammelten und stärkten die Geistlichen die Gemüter zu frommer patriotischer Gesinnung. Aber mächtiger als alle wußte Schle ierm ach er durch sein Wort in die Herzen zu dringen und sie zur Einkehr zu bewegen. Aus dieser geistigen Erhebung des preußischen Volkes ist die Stiftung der Berliner Universität hervorgegangen. In der Zeit der größten Not, der drückendsten Fremdherrschaft rief der preußische Staat eine Pfleastätte der höchsten geistigen Interessen ins Leben. Ii. Die Erhebung Preußens im Frühjahr 1813. 1 Aorks Vorgehen und die Erhebung der Provinz Preußen. Das preußische Hülsskorps unter General von Jork*) stand nach dem Rückzüge Napoleons an der Memel, es sollte den Franzosen den Rücken decken. Aber York erkannte, daß jetzt oder nie der Zeitpunkt zur Rettung des Vaterlandes gekommen war und schloß auf das dringende Anerbieten des russischen Generals von Diebisch am 30. Dezember 1812 in einer Mühle bei Tauroggen einen Vertrag, durch welchen er sich verpflichtete, mit seinen Preußen die Feindseligkeiten gegen die Russen einzustellen und den Franzosen seine Unterstützung zu entziehen. Vorher hatte Jork an den König von Preußen einen Offizier mit einem Schreiben gesandt und um Verhaltungsmaßregeln gebeten. Der König gab die Antwort: „Nach den Umständen handeln, aber nicht über die Schnur hauen." *) Haus David Ludwig von Ä)ork war 1759 in Potsdam geboren. Sein Vater, der Sohn eines pommerfchen Predigers, war unter Friedrich dem Großen emporgekommen. Mit 13 Jahren schon ließ er seinen Sohn als Junker in das preußische Heer eintreten. Indessen erhielt dieser schon als Leutnant seinen Abschied, da er wenig Lust verspürte, sich der preußischen Unterordnung zu fügen. Jetzt ging A. m holländische Dienste, kämpfte gegen England, kehrte aber unter Friedrich -Ümhemt Ii in den preußischen Dienst zurück. Bei Lübeck wurde er verwundet und gefangen, aber auf Ehrenwort freigegeben, später wurde er Kommandeur der ostpreu-frischen Truppen. Allzuviel Wissen drückte ihn nicht. Von seinen Soldaten war er sehr gefürchtet, aber seiner Umsicht und Tapferkeit vertrauten sie unbedingt.
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